intensiv 2001; 9(5): 188-197
DOI: 10.1055/s-2001-17226
Intensivpflege
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Myasthenia gravis - Ein Leitfaden für Pflegende[1]

Bodo Hardt
  • Medizinische und neurologische Intensivtherapiestation, Universitätsklinikum Münster (UKM)
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Publication Date:
17 September 2001 (online)

Zusammenfassung

Die Myasthenia gravis (MG) ist die weltweit am besten erforschte Autoimmunerkrankung und dennoch ist das Wissen bei den Pflegenden auf den Intensivstationen darüber eher oberflächlich. Dies liegt mit Sicherheit daran, dass bei einer Zahl von 6-8 Erkrankten auf 100 000 Bundesbürger die MG eine seltene und auch häufig nicht intensivtherapiepflichtige Erkrankung ist. Aber wenn ein Mensch mit MG auf einer Intensivstation eingeliefert wird, so handelt es sich häufig um eine Notfallsituation, welche eines sofortigen adäquaten Handelns bedarf. Ein gutes theoretisches Wissen der Behandelnden ist hier unabdingbar. Eine nicht ausreichend bedachte Medikamentengabe oder Stress und Hektik können die Situation dramatisch verschlechtern.

Da es sich bei der MG um eine chronische Erkrankung handelt, ist der Weg der Besserung lang und häufig auch mit Rückschlägen versehen. Eine standardisierte Pflege ist meist nicht möglich, da sich das Befinden des Patienten tagtäglich ändert. Man muss vielmehr seine Arbeit jederzeit den Möglichkeiten des Patienten anpassen, denn die Mobilisation in den Stuhl gestern ist noch lange kein Beweis dafür, dass es heute wiederum klappt.

Dieser Artikel beruht auf einer Jahresarbeit zum Fachkrankenpfleger für Intensivpflege und Anästhesie und stellt einen kleinen Leitfaden für den Umgang mit an MG erkrankten Menschen auf der Intensivstation dar. Vorangestellt ist eine kurze Zusammenfassung der Pathophysiologie, Diagnostik und Therapie, da dies für das Verständnis dieser Erkrankung und die sich daraus ergebende Pflege unentbehrlich ist.

1 Überarbeitete Version der Jahresarbeit anlässlich der Weiterbildung zum Fachkrankenpfleger für Intensivpflege und Anästhesie an der Weiterbildungsstätte des Universitätsklinikums Münster und der prämierten Arbeit des intensiv-Pflegepreises 2000 (4. Preis)

Literatur

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  • 17 Schumm F, Wöhrle G. Leitfaden für Myasthenia gravis-Patienten. Bremen; DMG 1995 5. Aufl
  • 18 Hertel G, Mertens H G, Ricker K, Reuther P. Myasthenia gravis. Hopf HCh, Poeck K, Schliack H Neurologie in Praxis und Klinik Stuttgart; Thieme 1981 2. Band: 1142
  • 19 Schwegler J S. Der Mensch - Anatomie und Physiologie. Stuttgart; Thieme 1998 2. Aufl

1 Überarbeitete Version der Jahresarbeit anlässlich der Weiterbildung zum Fachkrankenpfleger für Intensivpflege und Anästhesie an der Weiterbildungsstätte des Universitätsklinikums Münster und der prämierten Arbeit des intensiv-Pflegepreises 2000 (4. Preis)

2 Deutsche Myasthenie Gesellschaft e.V., Langemarckstr. 106, 28199 Bremen; Tel.: 0421/592060; www.dmg.de

Bodo Hardt

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48163 Münster

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