PiD - Psychotherapie im Dialog 2001; 2(1): 63-70
DOI: 10.1055/s-2001-16714
Aus der Praxis

Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Gruppentherapie bei sozialen Ängsten und Kompetenzmängeln

Christoph Koban, Barbara Neumann
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Publication Date:
28 August 2001 (online)

Abstract

Vorgestellt werden das Erscheinungsbild sozialer Ängste und Defizite sowie gängige Gruppentherapieverfahren zu deren Behandlung. Verschiedene Untersuchungen weisen positive Effekte bei der Anwendung von sozialen Kompetenztrainings, In-vivo-Exposition und kognitiven Methoden nach. Gruppentherapie allein scheint nach dem derzeitigen Forschungsstand der Einzeltherapie allerdings unterlegen zu sein. Es wird ein gruppentherapeutisches Vorgehen zur Behandlung sozialer Ängste und Defizite beschrieben, das eine ressourcenorientierte Haltung der Therapeutin oder des Therapeuten voraussetzt, eng an den persönlichen Zielen des Einzelnen orientiert und in ein einzeltherapeutisches Vorgehen integriert ist.

Nach der Darstellung einer prototypischen Anfangssitzung werden die wesentlichen Therapiemodule praxisnah erläutert. Bestimmte Sequenzen werden bevorzugt im Therapieraum und andere eher außerhalb, d.h. im sozialen Feld, durchgeführt. Ziel ist eine möglichst lebensnahe Therapiedurchführung, wobei ein Schwerpunkt der Arbeit im Alltagstransfer liegt. Abschließend wird kurz auf den Umgang mit typischen Problemen in der Arbeit mit sozial ängstlichen Menschen eingegangen.