Handchir Mikrochir Plast Chir 2001; 33(2): 95-100
DOI: 10.1055/s-2001-12288
Fallbericht

Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Behandlung drittgradiger Fingerkuppenerfrierungen eines Bergsteigers mit Semiokklusionsverbänden

Treatment of Deep Frostbites of the Fingertips of a Mountainclimber with Semiocclusive DressingsK.-J. Prommersberger, J. van Schoonhoven, U. Lanz
  • Klinik für Handchirurgie, Abteilung I (Chefarzt: Prof. Dr. U. Lanz)
    Rhön-Klinikum, Bad Neustadt/Saale
Further Information

Publication History

Publication Date:
31 December 2001 (online)

Preview

Zusammenfassung

Drittgradige Erfrierungen der Finger zwingen meist zur Amputation. Im Bemühen, einerseits möglichst einen Längenverlust zu vermeiden und andererseits ein gutes Ergebnis hinsichtlich Sensibilität und Aussehen zu erzielen, haben wir bei einem Bergsteiger mit drittgradigen Erfrierungen an fünf Fingern eine Behandlung mit Okklusionsverbänden durchgeführt. Das Verfahren wurde von Mennen und Wiese (1993[5]) zur Behandlung von Fingerkuppendefektverletzungen beschrieben. Unseres Wissens wurde das Verfahren noch nie bei Erfrierungen angewandt. An den Fingern mit alleiniger Erfrierung der Weichteile kam es zur Ausbildung nahezu normaler Fingerkuppen in Bezug auf Aussehen und Sensibilität, allerdings mit einem etwas prolongierten Verlauf im Vergleich zu identisch großen Defektverletzungen. An den drei Fingern mit Erfrierung des Knochens war der Verlauf extrem lang. An zwei dieser Finger musste letztendlich der Knochen doch noch gekürzt werden.

Summary

Deep frostbites of the fingertips mostly result in some form of amputation. To preserve functional length and to achieve good sensibility, we managed deep frostbites of five fingertips of a mountainclimber with semiocclusive dressings. The method was described by Mennen and Wiese (1993[5]) for the management of fingertip injuries. To our knowledge, the method has not been used so far in the treatment of frostbites. The two fingertips presenting only deep soft-tissue damage achieved a nearly normal recovery of pulp shape and sensibility. The three fingers with bone involvement required a long period of time for complete healing. In two of these fingers, additional bone shortening had to be performed.

Literatur

Dr. med. Karl-Josef Prommersberger

Klinik für Handchirurgie
Abteilung I

Salzburger Leite 1

97616 Bad Neustadt