Rehabilitation (Stuttg) 2001; 40(1): 50-53
DOI: 10.1055/s-2001-12125
ORIGINALARBEIT

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Selbsthilfegruppen als Bestandteil der ambulanten wohnortnahen Rehabilitation nach erworbener Hirnschädigung

Self Help Groups as Components of Ambulatory Community-Based Rehabilitation in Acquired Brain DamageM. Lippert-Grüner, D. Terhaag
  • Klinik für Allgemeine Neurochirurgie, Universität zu Köln
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
31. Dezember 2001 (online)

Zusammenfassung.

Selbsthilfegruppen sind aus dem Bestreben nach Selbsthilfe entstandene Zusammenschlüsse von Selbstbetroffenen und ihren Familien mit dem Anliegen, chronische Krankheiten und/oder psychosoziale Lebensprobleme durch gegenseitige Hilfe gemeinsam zu bewältigen. Die Arbeitsbereiche der einzelnen Gruppen reichen von einer therapeutisch ausgerichteten Förderung über juristische und soziale Beratung bis zur persönlichen Hilfe für den Einzelnen. Krankheits- oder behinderungsbezogene Selbsthilfegruppen sind als wichtiger Bestandteil der wohnortnahen ambulanten Rehabilitation zu verstehen. Neben sozialen, kulturellen und Freizeitaktivitäten spielt hier die gesundheitliche Fortbildung der Betroffenen im Sinne der Prävention eine wichtige Rolle. Für Betroffene nach einem Schlaganfall oder einem Schädelhirntrauma gibt es bisher kein ausreichendes Netz an Selbsthilfeangeboten, obwohl gerade diese Patientengruppe nach der Entlassung aus der Rehabilitation häufig noch erheblicher Hilfen, Beratung und Begleitung bedarf.

Self Help Groups as Components of Ambulatory Community-Based Rehabilitation in Acquired Brain Damage.

Self-help groups are communities of people with chronic illness or disabilities and their families who join in an effort to cope with their condition and/or psychosocial live problems through mutual help. Their areas of work range from therapeutically focussed support to legal and social counselling and support to the personal help an individual member may need. Self-help groups for the various health conditions or disabilities are considered an important component of ambulatory rehabilitation at community level. Along with social, cultural and leisure activities, health education plays an important role in terms of prevention. For survivors of stroke or brain injury, however, the availability of self-help offers continues to be highly inadequate despite a huge need for assistance, counselling and follow-along services after discharge from rehabilitation in this very patient group.

Literatur

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Dr. med. Marcela Lippert-Grüner

Klinik für Allgemeine Neurochirugie der Universität zu Köln

Joseph-Stelzmann-Straße 9

50931 Köln

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