Geburtshilfe Frauenheilkd 2000; 60(10): 499-502
DOI: 10.1055/s-2000-8032
Originalarbeit

Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Hysterosalpingokontrastsonographie zur Tubendiagnostik - Kontrolle der Untersuchungsergebnisse durch Laparoskopie

Hysterosalpingo-Contrast Sonography (HyCoSy) for Tubal Diagnostics: Check of the Examination Results by Means of LaparoscopyJ. Schubert, J. Klengel, W. Distler
  • Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Technische Universität Dresden
Further Information

Publication History

Publication Date:
31 December 2000 (online)

Preview

Zusammenfassung

Fragestellung

Lassen sich die durch Hysterosalpingokontrastsonographie (HyCoSy) gewonnenen Aussagen zur Tubenfunktion mit der Laparoskopie bestätigen?

Material und Methoden

Die HyCoSy wurde bei 402 Patienten als First-line-Untersuchung der Eileiter durchgeführt. Auf diese Weise wurden insgesamt 752 Tuben beurteilt. Bei 124 Patienten (242 Tuben) wurden die Ergebnisse anschließend durch Laparoskopie mit Chromopertubation überprüft.

Ergebnisse

Bei 487 Eileitern (64,8 %) wurde die HyCoSy-Diagnose „Tube durchgängig“ gestellt. Die laparoskopische Überprüfung von 78 Tuben konnte diese Diagnosen in 87,2 % der Fälle bestätigen. Bei 265 Tuben (35,2 %) fand die HyCoSy Zeichen eines Tubenverschlusses. 164 Tuben, welche sich in der HyCoSy als verschlossen darstellten, wurden durch Laparoskopie und Chromopertubation nochmals beurteilt. Hierbei konnte die HyCoSy-Diagnose „Tubenverschluss“ nur in 55,1 % (90 von 164 Tuben) bestätigt werden. Die Rate falschnegativer HyCoSy-Befunde war höher in der Untergruppe der Tuben, welche einen „proximalen Verschluss“ (intramural bzw. isthmisch) zeigten. Diese Diagnose konnte laparoskopisch nur in 23,2 % bestätigt werden. Wurde in der HyCoSy jedoch ein „distaler Tubenverschluss“ angenommen, bestätigte sich dieser Befund laparoskopisch in 87,8 % (72 von 82 Tuben).

Schlussfolgerungen

Sowohl Tubendurchgängigkeit als auch distaler Tubenverschluss lassen sich mit der HyCoSy-Methode mit ausreichender Zuverlässigkeit feststellen. Wird jedoch mit der HyCoSy ein proximaler Tubenverschluss diagnostiziert, so sollte dieser Befund mit zuverlässigeren Untersuchungsmethoden (z. B. Laparoskopie mit Chromopertubation) überprüft werden.

Summary

Objective

We studied the agreement between contrast hysterosalpingosonography and laparoscopic chromopertubation for assessing tubal patency.

Methods

Contrast hysterosalpingosonography was performed in the initial evaluation of 402 patients with a total of 752 tubes. 124 patients (with a total of 242 tubes) subsequently underwent laparoscopy with chromopertubation.

Results

Contrast hysterosalpingosonography indicated tubal patency in 487 (65%) of tubes. 78 of these tubes were pertubated at laparoscopy and 87% were patent. Hysterosalpingosonography indicated occlusion in 265 tubes (35%). 164 of these tubes were pertubated and the diagnosis of occlusion was confirmed in 90 (55%). False negative hysterosalpingosonography findings were more common in tubes with proximal occlusion. Hysterosalpingosonography findings indicating proximal occlusion were confirmed in 23% of tubes, as opposed to 88% for distal occlusion.

Conclusion

Contrast hysterosalpingosonography can reliably detect tubal patency and distal tubal occlusion. Hysterosalpingosonography findings suggesting proximal occlusion should be evaluated with chromopertubation.

Literatur

Dr. med. Jörg Schubert

Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe Universitätsklinikum Carl Gustav Carus TU Dresden

Fetscherstraße 74

01307 Dresden