Handchir Mikrochir Plast Chir 2000; 32(1): 66
DOI: 10.1055/s-2000-19241-3
Schlusswort zum Kommentar

Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Schlusswort zum Kommentar von R. Schmitt

M. Lautenbach, A. Eisenschenk
  • Orthopädische Klinik und Poliklinik der Freien Universität Berlin, Oskar-Helene-Heim (Ärztl. Leiter: Prof. Dr. U. Weber)
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
29. April 2004 (online)

Die Darstellung des Kahnbeins in der koronalen Schicht wurde in unserer Arbeit für die Bestimmung der Signalintensitäten genutzt. Im Gegensatz zur schräg-sagittalen Ebene lässt sie Messungen an den Skaphoidfragmenten, Kapitatum, Radius und Lunatum auf einem Bild zu. Für unsere Studie wäre die alleinige Nutzung der schräg-sagittalen Schicht also nicht ausreichend. Zur kompletten Diagnostik haben wir aber eine sagittale Darstellung vorgenommen, da in dieser Ebene das Kahnbein in gesamter Länge beurteilt werden kann.

Wie von R. Schmitt festgestellt, ist die isolierte Messung von Signalintensitäten innerhalb einer ROI im zeitlichen Verlauf nicht sinnvoll. Aus diesem Grund haben wir bei der Auswertung unserer Messungen nicht die absoluten Zahlen im zeitlichen Verlauf miteinander verglichen, sondern die gemessenen Signalintensitäten der Kahnbeinfragmente nur in Relation zu den Messwerten am Lunatum, Kapitatum, distalen Radius und Bildhintergrund beurteilt. Unter diesen Bedingungen ist die Nutzung der ROI statthaft und aussagekräftig.

Paramagnetische Kontrastmittel verkürzen stets die T1- und T2-Relaxationszeiten. Die empfohlene Dosis für Gd-DTPA bei intravenöser Gabe liegt bei 0,1 bis 0,2 mmol/kg Körpergewicht. Die Empfehlungen zur i. v. Dosierung dieses Kontrastmittels beim Menschen wurden an einem Magnetresonanztomographen mit einer magnetischen Feldstärke von 0,35 T und nicht an einem heute meist verwendeten Hochfeld-MRT entwickelt (Niendorf und Mitarb. 1987[1]). In unserer Studie wurde ein Gerät mit 0,2 T genutzt. Verschiedene Arbeitsgruppen konnten zeigen, dass das Enhancement nach Gabe eines paramagnetischen Kontrastmittels bei Niederfeld- und Hochfeld-MRT gleich ist. Ein geringeres Enhancement zeigten nur Mittelfeld-Kernspintomographen (0,5 bis 1 T) (Parizel und Mitarb. 1994[2]). So ist zu erklären, dass der Hersteller des von uns genutzten Kontrastmittels und der Hersteller des von uns genutzten Tomographen die genannte Dosierung auch bei der Anwendung in der Niederfeld-MRT empfehlen.

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass eine Dosissteigerung, wie von R. Schmitt dargestellt, bei intravenöser Gabe von Gadolinium-DTPA in der Niederfeld-MRT nicht indiziert ist.

Wie im Kommentar von R. Schmitt bestätigt, kann mit der MRT die Vitalität des Knochens nicht direkt bestimmt werden, da der direkte Nachweis von Knochen (Osteozyten und Osteoblasten) mit dieser Methode nicht möglich ist. Das dargestellte Signal im Bereich der Knochen ist im Wesentlichen ein Fettmarksignal mit seiner Perfusion. Wir verzichten daher auf den Begriff der Vitalität/Vitalitätsdiagnostik des Knochens im Zusammenhang mit der MRT des Knochens. Die Beschreibung als Perfusion erscheint uns zutreffender.

Literatur

  • 1 Niendorf H P, Laniado M, Semmler W, Schörner W, Felix R. Dose administration of Gadolinium-DTPA in MR-imaging of intracranial tumors.  AJNR. 1987;  8 803-815
  • 2 Parizel P M, van Hasselt B AAM, van den Hauwe L, van Goethem J WM, De Schepper A MA. Effect of field strength on Gadolinium enhancement in MR imaging.  Eur Radiol. 1994;  4 557-560

M. Lautenbach
A. Eisenschenk

    >