Suchttherapie 2000; 1(2): 104
DOI: 10.1055/s-2000-15619
Informationen aus Praxis, Politik und Verbänden
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5. Suchttherapietage in Hamburg, 13.-16. Juni 2000

Astrid Kühne
  • Zentrum für Interdisziplinäre Suchtforschung der Universität Hamburg (ZIS)
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Publication Date:
12 May 2004 (online)

Im Mittelpunkt des diesjährigen viertägigen Seminarkongresses Suchttherapietage in Hamburg stand die Auseinandersetzung mit dem Thema: „Medikamente in der Suchttherapie - Stellenwert und Perspektiven”. Welchen Stellenwert sollen Präparate wie Methadon, Polamidon, Codein, Buprenorphin oder Heroin haben? Und: Welche Wahl hat der Abhängige?

Mehr als 600 Praktiker und Wissenschaftler aus mehreren europäischen Ländern diskutierten u. a. die Grenzen medikamentöser Strategien in der Suchtbehandlung (Dr. Gerhard Bühringer), beschäftigten sich mit der Frage, ob medikamentöse Behandlung das Ende der psychosozialen Ära bedeutet (Professor Dr. Dr. Wolfgang Schneider), und stritten, ob es „Suchtmittel für Süchtige” im Sinne einer Substitution mit Originalstoffen geben sollte (Professor Dr. Jobst Böning versus Professor Dr. Michael Krausz). Eine besondere Perspektive auf das Thema „Medikamente” bot die Veranstaltung „Doping - Drogen - Olympische Spiele”. Mit den ehemaligen Spitzensportlern Rolf Danneberg und Karen König, den Journalisten Peter Unfried (taz) und Jörg Winterfeldt (Die Welt) sowie dem Publizisten Günter Amendt wurden in einem lebendigen Forum Fragen nach dem Zusammenhang von Doping, Drogenkonsum und gesellschaftlicher Entwicklung diskutiert.

Gelegenheit zum weiteren Erfahrungsaustausch bot das vielfältige Spektrum von über 100 Seminaren und Workshops unterschiedlicher suchttherapeutischer Behandlungsformen, beispielsweise Familienarbeit, Sucht und Angst, Psychoedukation bei Alkohol- und Drogenabhängigen, Kinder in Suchtfamilien, Suchtprävention an Schulen, Sucht im Alter und tagesklinische Behandlungen bei Alkohol-, Medikamenten- und Drogenabhängigkeit.

Die 6. Suchttherapietage vom 5.-8. Juni 2001 in Hamburg werden sich im Schwerpunkt mit dem Thema „Suchthilfe zwischen Psychotherapie und Safer Use” befassen. Der vielfach chronische Verlauf der Suchterkrankung und die begleitenden körper­lichen, psychischen und sozialen Probleme haben den Stellenwert des „klassischen” Behandlungskonzepts ­Beratung - ­Entgiftung - (stationäre) Therapie relativiert. Zunehmend wichtiger werden suchtbegleitende, vorwiegend ambulante Konzepte - sei es als niederschwellige Kontakt- und Zugangsinstitution, Angebote zur Krisenintervention, in Ergänzung medikamentöser Behandlungen oder als (eigenständige) psychosoziale Therapieform.

Darüber hinaus werden erneut aus dem gesamten Spektrum der Suchtarbeit verschiedene grundlegende sowie aktuelle Therapieformen zur Diskussion gestellt.

Bis zum 1.11.2000 können Beiträge zum Schwerpunkt oder zu Therapieformen angemeldet werden. Wenn Sie Interesse haben, einen eigenen Beitrag anzumelden, wenden Sie sich bitte an das:

Kongressbüro Suchttherapietage 2001

Zentrum für Interdisziplinäre Suchtforschung der Universität Hamburg (ZIS)

Zentrum für Psychosoziale Medizin, Psychiatrie und
Psychotherapie am UKE

Martinistraße 52

20246 Hamburg

Phone: 0 40/46 07 03 74

Fax: 0 40/4 28 03 51 21

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