Zusammenfassung
Fragestellung: Es werden die mittelfristigen Resultate
von 23 Mannerfelt -Arthrodesen (MA) und 27 radiolunären
Arthrodesen (RLA) bei Patienten mit lang andauernder rheumatoider Arthritis
(RA) vorgestellt. Ziel war es, festzustellen, ob die RLA ein geeignetes Verfahren
ist, eine relative Funktionserhaltung des Handgelenkes zu erwirken und den
Zeitpunkt einer kompletten Handgelenkversteifung hinauszuschieben.
Methode und Patienten: Der Nachbeobachtungszeitraum
betrug im Mittel 39,4 (6 bis 85) Monate bei den RLA-Patienten und 50,2 (12
bis 104) Monate bei den MA-Patienten. Bewertet wurden in den jeweiligen Kollektiven
Schmerz, Schwellung, Beweglichkeit, Patientenzufriedenheit und radiologische
Befunde wie die karpale Höhe und die Progression der RA.
Ergebnisse: Die Parameter Schmerz und Schwellung
ließen sich durch die MA besser kontrollieren als durch die RLA. Die
mittlere absolute Griffstärke war bei den Patienten mit RLA (42,5 kPa;
18 bis 62) höher als bei solchen mit MA (30,7 kPa; 8 bis 61). Dabei zeigte
sich jedoch, daß, anders als bei den RLA-Patienten (42,5 vs. 45,0 kPa),
die operierte Hand bei den MA-Patienten kräftiger war als die Hand der
Gegenseite (30,7 vs. 22,9 kPa). Eine postoperative Verbesserung der generellen
Gebrauchsfähigkeit der Hand fand sich häufiger bei der RLA. Die
röntgenologisch fortschreitende karpale Destruktion bei Patienten mit
RLA erklärt die steigende Zahl symptomatischer Handgelenke im zeitlichen
Verlauf.
Schlußfolgerungen: Nach unseren Ergebnissen
ist die RLA bei Patienten mit langsam verlaufender RA bevorzugt an der nichtdominanten
Hand durchzuführen - insbesondere, wenn bereits eine MA an der
anderen, dominanten Seite besteht. Die RLA erscheint uns in den LDE-Stadien
III und IV geeignet, zumal sie eine MA oder endoprothetische Versorgung hinausschiebt.
Abstract
Purpose: We present data of 27 radiolunate and 23 Mannerfelt arthrodeses in patients with rheumatoid arthritis.
Method and clinical material: Benefits of surgery,
i.e. the reduction of pain, swelling, tenderness, and signs of instability
as well as radiographic findings of carpal height, carpal collapse, progression
of rheumatoid disease beyond the site of wrist fusion were assessed after
a mean time of 44 months.
Results: Wrist pain and swelling were better managed
by Mannerfelt than by radiolunate arthrodesis. Average
grip strength of wrists with radiolunate fusion exceeded the strength developed
in wrists with Mannerfelt -fusion. However, grip strength
of wrists with Mannerfelt -fusion was greater than
in the opposite unfused hand, while this was not found in wrists with radiolunate
arthrodesis. Postoperative improvements in hand intensive activities were
more frequent in the radiolunate fusion population.
Conclusion: Advancement of carpal degeneration in
radiolunate wrist fusions beyond the fusion site may indicate a rising number
of symptomatic wrists with increase of follow-up time. Our results have led
us to suggest radiolunate fusion for the nondominant hand in patients with
slow carpal progression of rheumatoid disease and especially if complete wrist
fusion of the opposite - often dominant hand - has already been
performed.
Schlüsselwörter
Gelenke: Handgelenk - rheumatoide Arthritis - Arthrodese: radiolunäre - Arthrodese:
Mannerfelt
Key words
Joints: Wrist - rheumatoid arthritis - wrist fusion - arthrodesis: radiolunate - arthrodesis:
Mannerfelt