Ultraschall Med 2025; 46(S 01): S33-S34
DOI: 10.1055/s-0045-1812255
Abstracts
Posterbeiträge

Frau mit Druck – FMD – Fibromuskuläre Dysplasie: Duplexsonographie der gedeckten Ruptur eines Carotisaneurysmas

Autoren

  • C Richter

    1   Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Angiologie – Klinik für Innere Medizin IA, Ulm, Deutschland
  • A Sailer

    2   Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Institut für Pathologie und Molekularpathologie, Ulm, Deutschland
  • R Weden

    3   Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Klinik für Radiologie und Neuroradiologie, Ulm, Deutschland
  • C Zischek

    4   Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Klinik für Gefäßchirurgie und Endovaskuläre Chirurgie, Ulm, Deutschland
 

Hintergrund Die Manifestation der fibromuskulären Dysplasie (FMD) in der Carotisstrombahn ist neben der renovaskulären Beteiligung häufig und tritt oft gemeinsam mit dieser auf.

Wir präsentieren den Fall einer 78-jähr. Patientin mit gedeckt rupturierte Aneurysmas der A. carotis interna (ACI) auf dem Boden einer FMD.

Methoden CT-angiographischer Zufallsbefund des durch Halsschmerz in einer hypertensiven Krise symptomatischen Aneurysmas. Hernach Duplexsonographie des Carotisaneurysmas mit Darstellung typischer perlschnurartigen und wellenförmiger Gefäßwandveränderungen ohne Kalzifikationen der ACI beidseits. Nachfolgende sonographische Suche nach anderen betroffenen Gefäßsegmenten. Bei im Verlauf klinisch erkennbarem Größenwachstum und Schmerzzunahme Sonographie der gedeckten Ruptur.

Ergebnisse Multivaskuläre FMD mit Aneurysmabildung der Carotisstrombahn und infrarenaler Aorta (AAA) sowie beidseits der A. brachialis ohne renovaskuläre Beteiligung.

Durch die erforderliche offene Protheseninterposition konnte eine Histologie gewonnen werden, die die klinische und bildmorphologische Diagnose der FMD durch ungleichmäßig verbreiterte und plaqueartig indurierte Gefäßwandveränderunge mit Texturstörung der Media bestätigt. Die Elastika-Van-Gieson-Färbung zeigt degenerierte elastine Lamellenstrukturen der Lamina elastica interna et externa teils mit knäuelartiger Aufsplitterung und Verflechtung entsprechend einer stabilitäts- und funktionsgemin-derten, anatomischen Grundstruktur.

Schlussfolgerung Außergewöhnliche lokalisierte Aneurysmata geben Anlass zur Suche nach weiteren Manifestationen in anderen Gefäßsegementen. Die FMD sollte als mögliche Differentialdiagnose bedacht werden, da sie für gewöhnlich nur mit der typischen renovaskulären Stenosebildung assoziiert wird und nicht mit Aneurysmata in anderen Gefäßabschnitten ([Abb. 1]).

Zoom
Abb. 1  Aufsicht auf das längs eröffnete Lumen der A. carotis interna: gut zu erkennen die polsterförmigen Vorbuckelungen der Gefäßwand in das Lumen.

Trotz fehlender stenosierender, renovaskulären Beteiligung kommt es vermutlich durch die enge anatomische Verbindung der A. carotis mit dem sympathischen Nervensystem dennoch zur arteriellen Hypertonie.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
16. Oktober 2025

© 2025. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag KG
Oswald-Hesse-Straße 50, 70469 Stuttgart, Germany