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DOI: 10.1055/s-0045-1809478
Operative Sanierung einer Isthmozele im Rendez-Vous Verfahren mittels Laparoskopie und Hysteroskopie
Einleitung: Die Isthmozele beschreibt eine Uterusnarbendehiszenz, welche durch eine Ausdünnung und Vertiefung des Myometriums an der Stelle der Hysterotomie an der vorderen Uterusvorderwand gekennzeichnet ist. Sie stellt eine häufige Komplikation im Zustand nach Kaiserschnitt dar und kann zu Symptomen wie Dysmenorrhoe, Dyspareunie, Unterbauchschmerzen, Schmierblutungen und sekundärer Sterilität führen. Weiterhin können bei einer erneuten Schwangerschaft Komplikationen wie Plazentaimplantationsstörungen oder Uterusrupturen auftreten. Operative Methoden können dabei von vaginal, laparoskopisch und offen chirurgisch erfolgen. In unserem Fall wurde die hysteroskopische und laparoskopische Methode kombiniert.
Vorgeschichte: Die Patientin (G II/P II, Zustand nach 2 x primärer Sectio caesarea 2021 und 2024 bei BEL extern), stellte sich in unserer Sprechstunde mit Dysmenorrhoe vor. Sonographisch wurde der Verdacht auf eine Isthmozele gestellt. Daher wurde die operative Sanierung im Rendez-Vous Verfahren mittels Laparoskopie und Hysteroskopie indiziert.
Operative Therapie: Zunächst erfolgte der abdominelle Zugang. Hier zeigten sich bereits ausgeprägte Verwachsungen zwischen der Harnblase, der Uterusvorderwand und der Bauchwand. Das Omentum majus war im Sinne einer Herniation eingezogen. Das Lösen der Verwachsungen führte zur Eröffnung des Retzii-Raumes, welcher anschließend mit einer fortlaufenden PDS Naht verschlossen wurde. Nach Mobilisation des Uterus war die hysteroskopische Darstellung des Cavum uteri möglich. Mittels hysterokopischer Durchleuchtung wurde die Dünnwandigkeit des Defektes im Bereich der Uterotomienarbe visualisiert und somit die Resektionsgrenzen von intraabdominal markiert. Es folgte das Ausschneiden dieses Areals und die Adaptation der Wundränder durch Einzelknopfnähte mittels PDS Faden. Ein Termin zur Verlaufskontrolle in unserer Sprechstunde wurde für Mai zeitnah terminiert.
Schlussfolgerung: Durch die zunehmende Anzahl von Kaiserschnitten ist das Auftreten einer Isthmozele keine Seltenheit. Das hier demonstrierte Rendez-Vous Verfahren ist besonders geeignet für Patientinnen mit einem residuellen Myometrium von kleiner 3 mm. Durch die Kombination dieser 2 Zugangswege wurde eine bestmögliche Darstellung des Defektes ermöglicht und die Korrektur effizient.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
11. Juni 2025
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