Geburtshilfe Frauenheilkd 2025; 85(06): e20
DOI: 10.1055/s-0045-1809477
Abstracts | MGFG

Case Report: Uterine arteriovenöse Malformation

H Gruber
1   Universitätsklinikum Jena, Abteilung für Gynäkologie und Reproduktionsmedizin, Jena, Deutschland
,
D O Bauerschlag
1   Universitätsklinikum Jena, Abteilung für Gynäkologie und Reproduktionsmedizin, Jena, Deutschland
,
C-H Cho
2   Universitätsklinikum Jena, Abteilung für diagnostische und interventionelle Radiologie, Jena, Deutschland
,
A Herzog
2   Universitätsklinikum Jena, Abteilung für diagnostische und interventionelle Radiologie, Jena, Deutschland
,
I Alkatout
3   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Abteilung für Gynäkologie und Geburtsmedizin, Kiel, Deutschland
,
M Schubert
1   Universitätsklinikum Jena, Abteilung für Gynäkologie und Reproduktionsmedizin, Jena, Deutschland
› Institutsangaben
 

Einleitung: Die uterine arteriovenöse Malformation (AVM) stellt eine seltene, potenziell lebensbedrohliche Erkrankung dar. Im Gegensatz zu anderweitig lokalisierten, meist angeborenen AVMs, sind uterine AVMs häufig erworben – typischerweise nach uterine Eingriffen wie Kürettage, sectio caesarea oder schwangerschaftsbedingten Ereignissen. Blutungsstörungen stellen das Hauptsymptom dar.

Fallvorstellung: Wir stellen den Fall einer 41-jährigen kaukasischen Patientin vor, bei der nach einer Vakuumkürettage eine sekundäre Amenorrhoe auftrat. Aufgrund der klinischen Anamnese und der Befunde der transvaginalen Sonographie (TVS) bestand der dringende V.a. eine uterine AVM. Die Magnetresonanztomographie (MRT) mit Kontrastmittelapplikation bestätigte die Diagnose. Es erfolgte eine komplikationslose Embolisation der linken Arteria uterina. Verlaufskontrollen zeigten eine vollständige Rückbildung der AVM.

Diskussion: Mit der zunehmenden Häufigkeit von chirurgischen Eingriffen an der Gebärmutter wird auch die Inzidenz von AVMs an der Gebärmutter ansteigen. Die klinischen Auswirkungen sind erheblich, wenn es um die Erhaltung der Fruchtbarkeit und die laufende Familienplanung geht. Es wird hier erstmalig eine uterine AVM bei vorliegender Amenorrhoe beschrieben und ein Diagnostik- und Therapiealgorhythmus der uterinen AVM geboten.

Schlussfolgerung: Angesichts des hohen Risikos einer lebensbedrohlichen Blutung, das mit einer AVM einhergehen kann, sollte diese Differentialdiagnose bei Blutungsstörungen nach einer Schwangerschaft oder einem Gebärmuttereingriff sorgfältig bedacht und ausgeschlossen werden. Eine genaue Diagnose vor einer chirurgischen Interventionen, wie z.B. einer Kürettage, ist entscheidend, um schwerwiegende Komplikationen zu vermeiden und eine angemessene Behandlung zu gewährleisten.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
11. Juni 2025

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