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DOI: 10.1055/s-0045-1809216
Verbesserung der Versorgungsqualität und Patient:innenzufriedenheit für Patient:innen mit hepatozellulärem Karzinom durch den Einsatz einer spezialisierten Pflegeperson – Interimsanalyse der HCC-Care-Nurse Pilotstudie
Einleitung Die Einführung einer spezialisierten Pflegekraft für hepatozelluläre Karzinome (HCCCN) hat sich als sinnvoll und kosteneffizient erwiesen und unerwünschte Ereignisse bei mit Sorafenib behandelten HCC-Patienten reduziert. Während die Zahl der HCC-Diagnosen steigt, ist die spezialisierte Pflege in Österreich nicht flächendeckend verfügbar. Ziel dieser Studie ist die Standardisierung der Patientenversorgung durch die Einführung einer HCCCN und die Bewertung dieser Umsetzung hinsichtlich Lebensqualität (QoL), Häufigkeit von Notaufnahmen, Krankenhausaufenthaltsdauer, Auftreten und Schweregrad unerwünschter Ereignisse sowie Dauer der systemischen Behandlung bei HCC-Patienten.
Material und Methodik Alle Patienten mit HCC, die am Klinikum eine systemische Therapie erhalten, werden in diese prospektive Pilotstudie aufgenommen. Sie werden 2:1 randomisiert in Gruppe A (mit HCCCN, n=30) und Gruppe B (ohne HCCCN, n=15). Zusätzlich zu QoL-Fragebögen wird ein Patientenzufriedenheitsfragebogen ausgehändigt. Patienten füllen bei jedem Besuch die Fragebögen aus und werden vom behandelnden Arzt sowie, in Gruppe A von der HCCCN betreut. Zudem erfolgen in Gruppe A telefonische Visiten.
Ergebnisse Bisher wurden 12 Patienten (8 in Gruppe A, 4 in Gruppe B) eingeschlossen, davon 9 Männer. Alle hatten BCLC-Stadium C, 7 waren Child-Pugh A. Sechs Patienten erhielten eine Immuntherapie, sechs Tyrosinkinase-Inhibitoren. Die Patienten hatten im Median zwei Visiten über eine mediane Nachbeobachtung von 4 Monaten. Gruppe A erhielt zusätzlich einen medianen Telefonbesuch. Insgesamt wurden 34 Zufriedenheitsfragebögen analysiert. Gruppe A war anfangs unsicher wegen langer Wartezeiten, bewertete diese später jedoch deutlich besser, während Gruppe B im Laufe der Zeit zunehmend schlechtere Erfahrungen machte. Beide Gruppen waren anfangs unsicher, ob sie bei Bedarf das medizinische Personal erreichen können. Gruppe A zeigte im Verlauf eine verbesserte Zustimmung, während diese bei Gruppe B abnahm. Bezüglich Aufklärung über Gesundheitsschutz und Krankheitsprävention verbesserten sich die Antworten von Gruppe A von Zustimmung zu starker Zustimmung, während Gruppe B unsicher blieb.
Zusammenfassung Die Umsetzung einer HCCCN ist ein realisierbares Vorhaben und kann die Lebensqualität und Zufriedenheit von Patienten mit HCC verbessern.
Publication History
Article published online:
13 May 2025
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