Tierarztl Prax Ausg K Kleintiere Heimtiere 2025; 53(03): 190-191
DOI: 10.1055/s-0045-1808607
Abstracts
Posterpräsentationen
Experimentelle Pathologie

Relevanz der Gewebefixierung bei immunhistochemischen Untersuchungen

S Weidle
1   Institut für Pathologie, School of Medicine and Health, Technische Universität München
2   Comparative Experimental Pathology (CEP), School of Medicine and Health, Technische Universität München
,
T Metzler
1   Institut für Pathologie, School of Medicine and Health, Technische Universität München
2   Comparative Experimental Pathology (CEP), School of Medicine and Health, Technische Universität München
,
T Groll
1   Institut für Pathologie, School of Medicine and Health, Technische Universität München
2   Comparative Experimental Pathology (CEP), School of Medicine and Health, Technische Universität München
,
C Baumgartner
3   Zentrum für präklinische Forschung, School of Medicine and Health, Technische Universität München
,
C Mogler
1   Institut für Pathologie, School of Medicine and Health, Technische Universität München
2   Comparative Experimental Pathology (CEP), School of Medicine and Health, Technische Universität München
,
R Klopfleisch
4   Institut für Tierpathologie, Fachbereich Veterinärmedizin, Freie Universität Berlin
,
K Steiger
1   Institut für Pathologie, School of Medicine and Health, Technische Universität München
2   Comparative Experimental Pathology (CEP), School of Medicine and Health, Technische Universität München
› Institutsangaben
 

Einleitung Immunhistochemie (IHC) ist ein obligates Verfahren in der Pathologie, da auf ihrer Basis z.B. Tumortherapien entschieden werden. In der Tiermodellforschung wird Gewebe häufig aus Sorge vor Überfixierung nur kurz oder aber für sehr lange Zeit fixiert. Ziel dieser Untersuchung ist es, zu klären, ob und wie sich unterschiedliche Fixierungsdauern und -protokolle auf die nachfolgende IHC auswirken.

Material und Methoden Gewebeproben von Mäusen (CD-1, n=5) wurden mit unterschiedlichen Fixierungsprotokollen prozessiert. Hierfür wurden verschiedene Lösungen (Formalin, Ethanol, PBS, auch in Kombination), Fixierzeiten (zwischen 12 h und 10 Wochen (w)), sowie Temperaturen (Raumtemperatur bzw. 4°C) genutzt und Tissue Micro Arrays (TMAs) angefertigt. Die TMAs wurden anschließend mit 14 häufig verwendeten Antikörpern (AK) (CD3, CD31, CKpan, CK7, F4/80, Ki67, Laminin, PARP, p-ERK, Synaptophysin, Iba-1, CD45R/B220, CD4, cleaved-Caspase 3) gefärbt.

Befunde Die AK wurden in Bezug zu einer 48 h Formalinfixierung bei Raumtemperatur als Goldstandard beurteilt. Von den 14 getesteten Antikörpern zeigten 3 (CK7, p-ERK, CD45R/B220) keine Unterschiede in Bezug auf Fixierungszeiten und -arten. 4 AK (CKpan, F4/80, Laminin, CD4) wiesen bei einer Asservierung des Gewebes für 12 h in Formalin im Kühlschrank eine intensivere Reaktion auf, während bei 4 anderen AK (CD3, Ki67, IBA-1, CD45R/B220) eine Verringerung der Intensität zu beobachten war. Bei 10 w Formalinfixierung konnte lediglich bei Synaptophysin eine geringgradige Verminderung der Färbeintensität beobachtet werden.

Schlussfolgerungen Es konnte keine systematische Beeinflussung der IHC durch Fixierungsdauer und -art festgestellt werden. Entgegen den weit verbreiteten Befürchtungen zeigte selbst eine Langzeitfixierung von bis zu 10 w in Formalin keine nachteiligen Auswirkungen auf die überprüften Antigen-Antikörper Bindungen.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
13. Juni 2025

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