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DOI: 10.1055/s-0045-1808595
Analyse der Auswirkungen von Autolyse und Formalinfixierung auf die Nachweisbarkeit einer kaninen Staupevirusinfektion und assoziierter Immunreaktion am Modell kaniner Staupevirus infizierter DH82 Zellen
Einleitung Routinebedingungen in der Sektionshalle, insbesondere Autolyse und Formalinfixierung führen durch RNasen und die Bildung von Methylenbrücken zu einer Denaturierung von Proteinen und Nukleinsäuren. Ziel dieser Studie ist es, zu untersuchen, wie sich diese Bedingungen auf die Nachweisbarkeit des Staupevirus (CDV) und assoziierte Reaktionen des Immunsystems auswirken.
Material und Methoden Zur Untersuchung des Einflusses von Autolyse und Formalinfixierung auf CDV wurden kanine histiozytäre Sarkomzellen (DH82-Zellen) verwendet, die dauerhaft mit dem CDV-Stamm „Onderstepoort“ infiziert sind. Diese DH82-CDV-Ond-Zellen wurden nach variabler Fixationsdauer und –konzentration in Formalin sowie Autolysezeiten analysiert. Hierbei erfolgte der CDV-Nachweis mittels Immunhistochemie. Ergänzend wurde die Expression von Interferon-beta (IFN-β) und mehreren interferonstimulierten Genen (ISG) immunhistochemisch untersucht, um mögliche virale Präselektionsmarker zu identifizieren und deren diagnostische Eignung zu bewerten.
Befunde Mittels Immunhistochemie wurde CDV-Antigen in nahezu allen CDV-Ond infizierten DH82-Zellen nachgewiesen. Bei der Anwendung von Antikörpern gegen ISGs zeigte sich im Vergleich zu Antikörpern gegen IFN-β eine erhöhte Anzahl immunmarkierter Zellen im Zusammenhang mit einer CDV-Infektion. Trotz unterschiedlicher Formalinkonzentrationen und variierender Fixations- und Autolysedauer konnten sowohl CDV-Antigen als auch die untersuchten Komponenten des Interferon-beta Signalwegs nachgewiesen werden, ohne dass eine deutlich reduzierte Anzahl immunmarkierter Zellen feststellbar war.
Schlussfolgerungen DH82 CDV-Ond Zellpellets stellen ein geeignetes Modell dar, um die Auswirkungen von Autolyse und Formalinfixierung auf die Nachweisbarkeit des CDV zu untersuchen. Darüber hinaus eignen sie sich für die Etablierung potenzieller viraler Präselektionsmarker, die in zukünftigen retrospektiven Studien Anwendung finden könnten.
Publication History
Article published online:
13 June 2025
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