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DOI: 10.1055/s-0045-1808585
Virusinfektionen von respiratorischen Organoiden aus adulten Stammzellen von Hunden (Canis lupus familiaris) und Frettchen (Mustela putorius furo)
Einleitung Unter Organoiden versteht man sich selbst organisierende und reproduzierende, dreidimensionale Zellgebilde, die Strukturen und Funktionen ihrer Ursprungsgewebe nachempfinden. Die Kultivierung von Organoiden aus adulten Stammzellen ermöglicht die Untersuchung von Virus-Wirt-Interaktionen am lebensnahen Zellkulturmodell.
Material und Methoden Lunge, Trachea und Nase von frischtoten Tieren (Hunde, Frettchen) wurden enzymatisch verdaut und mittels einer Matrix (Matrigel®) zu dreidimensionalen Zellkulturen kultiviert. Die Organoide wurden anschließend mit rekombinanten kaninen Staupeviren (rCDV-R252-eGFP) und Influenza-A-Viren (H1N1-2019), infiziert und histologisch sowie immunhistochemisch charakterisiert.
Befunde Lichtmikroskopisch wiesen Influenzavirus-infizierte Organoide über die Infektionsdauer zunehmende degenerative Veränderungen auf. Fluoreszenzmikroskopisch konnte die Staupevirusinfektion in Organoiden nachvollzogen werden.
Schlussfolgerung Organoide stellen ein vielversprechendes Modell zur Darstellung der zellulären Interaktion und Reaktion des Wirtes auf eine virale Infektion dar. Dies ermöglicht die Erforschung von Infektionskrankheiten bei gefährdeten Spezies und die Untersuchung des Infektionspotenzials von Viren bei unterschiedlichen Tierarten.
Publication History
Article published online:
13 June 2025
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