Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2025; 22(02): e33-e34
DOI: 10.1055/s-0045-1807706
Abstracts

Assoziation zwischen der Anzahl disseminierter Tumorzellen, dem Ki67-Index und der pCR-Rate bei Patienten mit Mammakarzinom

L Weydandt
1   Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde, Leipzig, Deutschland
,
I Nel
1   Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde, Leipzig, Deutschland
,
S Dogan
1   Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde, Leipzig, Deutschland
,
S Briest
1   Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde, Leipzig, Deutschland
,
A K Höhn
2   Universitätsklinikum Leipzig, Institut für Pathologie, Leipzig, Deutschland
,
B Aktas
1   Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde, Leipzig, Deutschland
› Author Affiliations
 

Zielsetzung: Die prognostische Relevanz von disseminierten Tumorzellen (DTCs) im Knochenmark von Patienten mit primärem Mammakarzinom wurde vielfältig berichtet und therapeutische Strategien werden kontrovers diskutiert. Über die Assoziation von DTC-Mengen und den klinisch-pathologischen Daten, einschließlich des Ki67-Proliferationsindex und pathologischer Komplettremission (pCR) ist jedoch wenig bekannt.

Material und Methoden: Zwischen 2019 und 2023 haben wir 430 Knochenmark-Aspirate aus dem Beckenkamm von Patienten mit primärem (n=399) und rezidivierendem (n=32) Mammakarzinom während der operativen Tumorentfernung gesammelt und die Anzahl der DTCs analysiert.

Ergebnisse: Die DTC-Positivrate lag insgesamt bei 40%. Wir fanden eine positive Korrelation zwischen der DTC-Zahl und dem Proliferationsindex Ki67 der initialen Stanzbiopsie (p=0,008; r=0,279). Zusätzlich untersuchten wir die befallenen Lymphknoten und das resezierte Tumorgewebe, wobei wir die DTC-positiven Patienten in verschiedene Gruppen mit Ki67 von 1-9%, 10-29% und>30% einteilten. Mit zunehmendem Ki67 in den drei Gewebeproben stieg die mittlere DTC-Anzahl an.

Beim Vergleich der verschiedenen neoadjuvanten Strategien fanden wir eine erhöhten DTC-Anzahl bei allen molekularen Subtypen, außer Luminal B/HER2+, wenn die Patienten keine neoadjuvante Chemotherapie (NACT) erhielten (n=184; DTC-Mittelwert: 14,5) im Vergleich zu Patienten, die sich einer NACT unterzogen (n=153; DTC-Mittelwert: 11,9; p=0,134).

Die pCR-Rate der DTC-positiven Patienten (46%) war niedriger als die der DTC-negativen Patienten (57%), die eine NACT erhielten, was das höhere Risikoprofil der DTC-positiven Patienten unterstreicht.

Zusammenfassung: Unsere Daten deuten an, dass DTC-positive Patienten häufiger keine pCR erreichen. Außerdem fanden wir eine positive Korrelation zwischen der Anzahl der DTCs und dem Proliferationsindex Ki67 im Tumorgewebe.



Publication History

Article published online:
04 June 2025

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