Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2025; 22(02): e3
DOI: 10.1055/s-0045-1807638
Abstracts

BMI-Veränderung und sportliche Aktivität unter Therapie bei Mammakarzinompatientinnen – eine Analyse der BRandO-BiO Kohorte

I Bekes
1   Kantonsspital St. Gallen, Brustzentrum, St. Gallen, Switzerland
2   Universitätsfrauenklinik Ulm, Ulm, Germany
,
J Paciorkowska
1   Kantonsspital St. Gallen, Brustzentrum, St. Gallen, Switzerland
,
C Strub
1   Kantonsspital St. Gallen, Brustzentrum, St. Gallen, Switzerland
,
A de Gregorio
3   SLK Kliniken Heilbronn, Klinikum am Gesundbrunnen, Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Heilbronn, Germany
2   Universitätsfrauenklinik Ulm, Ulm, Germany
,
K Pfister
2   Universitätsfrauenklinik Ulm, Ulm, Germany
,
G Nagel
4   Universität Ulm, Institut für Epidemiologie und medizinische Biometrie, Ulm, Germany
,
G Feike
4   Universität Ulm, Institut für Epidemiologie und medizinische Biometrie, Ulm, Germany
,
W Janni
2   Universitätsfrauenklinik Ulm, Ulm, Germany
,
J Huober
1   Kantonsspital St. Gallen, Brustzentrum, St. Gallen, Switzerland
2   Universitätsfrauenklinik Ulm, Ulm, Germany
› Author Affiliations
 

Zielsetzung: Adipositas ist ein anerkannter Risikofaktor für die Entstehung sowie Rezidivierung eines Mammakarzinoms. Sportliche Aktivität auf der Gegenseite gilt als protektiv.

Ziel dieser Beobachtungsstudie war es, herauszufinden, wie groß die Auswirkungen der Diagnose und Therapie eines Mammakarzinoms auf den BMI und die sportliche Aktivität sind.

Material/Methoden: Die Datenerhebung erfolgte im Rahmen der prospektiven, multizentrischen BRandO-BiO-Registerstudie (BREast and Ovarian Cancer) der Universitätsfrauenklinik Ulm. Eingeschlossen in die Analyse wurden Patientinnen mit einem primären Mammakarzinom. Es wurden standardisierte Fragebögen zur Erfassung des körperlichen Gewichtes/der Grösse sowie zur sportlichen Aktivität bei Erstdiagnose und im Verlauf (nach 12, 36 und 60 Monaten) evaluiert.

Ergebnisse: Zwischen 2016 und 2023 wurden 921 Brustkrebspatientinnen eingeschlossen. Die Patientinnen waren im Median 59 Jahre alt, 71% waren post-, 29% prämenopausal. 80% der Patientinnen hatten ein hormonrezeptorpositives Mammakarzinom. Der initiale BMI lag im Durchschnitt bei 26,2 kg/m2. Es konnte gezeigt werden, dass der durchschnittliche BMI über den Verlauf von 5 Jahren stabil war; dies war unabhängig von der Einnahme einer endokrinen Therapie oder einer (neo)adjuvanten Chemotherapie. Antworten zur körperlichen Aktivität nach 12 und 36 Monaten gab es von knapp 1/3 aller eingeschlossenen Patientinnen; hier berichteten 8,1% nach 12 Monaten und 9,3% nach 36 Monaten über eine Zunahme der körperlichen Aktivität; diese war unabhängig von der Einnahme einer endokrinen Therapie. 12 Monate nach Diagnose war die körperliche Aktivität bei Patientinnen mit Chemotherapie im Vergleich zu Patientinnen ohne Chemotherapie signifikant höher.

Zusammenfassung: Die Diagnose Mammakarzinom war ohne Einfluss auf das Gewicht; ebenso zeigte sich die sportliche Aktivität nur geringfügig zunehmend nach Erstdiagnose.



Publication History

Article published online:
04 June 2025

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