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DOI: 10.1055/s-0045-1807528
Molekulare Mechanismen der trophoblastären Epithelial-Mesenchymalen Transition: Eine PCR-gestützte Untersuchung der Genexpression in hyperglykämischen Schwangerschaften
Authors
Fragestellung: Die molekularbiologischen Grundlagen des Plazentaversagens bei Diabetes sind weitestgehend unklar, äußern sich aber in schlechterer Funktion der Plazenta, gemessen an der Oxygenierung des Nabelschnurblutes und der erhöhten perinatalen Mortalität dieser Schwangerschaften. Bei Vorliegen eines Diabetes wurde in anderen Organsystemen, wie der Leber und der Niere, eine Fibrosierung und ein konsekutiver Funktionsverlust beobachtet. Diese Fibrosierung wird durch die glukoseinduzierte Epithelial-Mesenchymale Transition (EMT) ausgelöst. Während unsere Voruntersuchungen bereits zeigen konnten, dass es zu einer signifikanten Mesenchymvermehrung in diabetischen Plazenten kommt, sollte die Expression mesenchymaler und epithelialer Marker auf Transkriptionsebene weiter untersucht werden.
Methodik: Zur Untersuchung des Vorliegens von Markern der Epithelial-Mesenchymalen Transition (EMT) in diabetischen Plazenten wurde deren Expression in Proben aus den Chorionzotten von jeweils 13 Plazenten aus Schwangerschaften mit Typ-1-Diabetes und entsprechenden gesunden Kontrollen mittels PCR untersucht. Zusätzlich wurde die Transkription der EMT-Marker in der trophoblastären Zelllinie AC-1M32 nach Glukosebehandlung über 72 Stunden bzw. 7 Tage untersucht. Dabei wurde die Expression von Markern für die Initiierung profibrotischer Signalwege (TGFβ und Snail), mesenchymaler Zellen (Kollagen Typ 1A1 und Vimentin) sowie epithelialer Zellen (N-Cadherin, E-Cadherin, β-Catenin) untersucht.
Ergebnisse: Wir erwarten, dass sich die Ergebnisse der Voruntersuchungen auch auf der Ebene der Genexpression bestätigen lassen und eine erhöhte Expression mesenchymaler Marker in Plazenten aus diabetischen Schwangerschaften nachweisbar ist.
Schlussfolgerung: Unsere Ergebnisse werden die mögliche Initiierung von EMT als Ursache für die Dysfunktionalität der Plazenta bei Diabetes weiter bestätigen. Sie geben daher wertvolle Einblicke in das Verständnis der Mechanismen des Plazentaversagens bei diabetischer Schwangerschaft und könnten zu verbesserten Behandlungsstrategien für schwangere Frauen mit Diabetes führen, wodurch möglicherweise das Risiko für die perinatale Sterblichkeitsrate besser vorhersagbar gemacht werden könnte.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
28. Mai 2025
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