Diabetologie und Stoffwechsel 2025; 20(S 01): S65
DOI: 10.1055/s-0045-1807483
Abstracts | DDG 2025
Poster
Posterwalk 9: Diabeteskomplikationen | Begleiterkrankungen

Der Einfluss der Lipoprotein – Apherese auf Marker für Lebersteatose und Leberfibrose

Authors

  • J Liber

    1   Universitätsklinikum Carl Gustav Carus an der Technischen Universität Dresden, Medizinische Klinik und Poliklinik III, Dresden, Germany
  • J Gräßler

    1   Universitätsklinikum Carl Gustav Carus an der Technischen Universität Dresden, Medizinische Klinik und Poliklinik III, Dresden, Germany
  • R Rodionov

    1   Universitätsklinikum Carl Gustav Carus an der Technischen Universität Dresden, Medizinische Klinik und Poliklinik III, Dresden, Germany
  • U Schatz

    1   Universitätsklinikum Carl Gustav Carus an der Technischen Universität Dresden, Medizinische Klinik und Poliklinik III, Dresden, Germany
  • U Julius

    1   Universitätsklinikum Carl Gustav Carus an der Technischen Universität Dresden, Medizinische Klinik und Poliklinik III, Dresden, Germany
  • S Bornstein

    1   Universitätsklinikum Carl Gustav Carus an der Technischen Universität Dresden, Medizinische Klinik und Poliklinik III, Dresden, Germany
  • N Perakakis

    1   Universitätsklinikum Carl Gustav Carus an der Technischen Universität Dresden, Medizinische Klinik und Poliklinik III, Dresden, Germany
 

Einleitung: Die Lipoproteinapherese (LA) ist eine effektive Therapie zur Reduktion des kardiovaskulären Risikos. Die LA wird insbesondere bei Patienten durchgeführt, die lipidsenkendeMedikamente nicht vertragen oder trotz maximaler Therapie eine fortschreitende Atherosklerose aufweisen. Diese Patienten leiden häufig an einem Metabolischen Syndrom. Die hepatische Komponente des Metabolischen Syndroms wird als MASLD (Metabolic dysfunction Associated Steatotic Liver Disease) bezeichnet und ist mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung einer Leberfibrose verbunden. Das Ziel dieser Studie war es, den Einfluss der LA auf Marker der Lebersteatose und Leberfibrose zu untersuchen.

Methoden: Es wurden 132 Patienten untersucht, die in Dresden eine LA begannen und nach sechs Monaten erneut evaluiert wurden. Als Marker dienten der Fetteleberindex (FLI) zur Bestimmung der Lebersteatose sowie der Fibrose-4-Index (FIB-4) zur Einschätzung des Fibrosegrades. Außerdem wurde eine Analyse in Untergruppen mit erhöhtem Risiko für Leberfibrose, gemäß den EASL-EASD-EASO Clinical Practice Guidelines zur Behandlung von MASLD (1), durchgeführt: Hohes Risiko: FIB-4>1.3; Sehr hohes Risiko: FIB-4>2.67. Die Ergebnisse werden als Mittelwerte±Standardfehler des Mittelwerts (SEM) angegeben [1].

Ergebnisse: Der FLI-Index war nach sechs Monaten in der Gesamtstudienpopulation leicht erhöht (Baseline: 57.6±3.0 vs. 6 Monate: 59.4±3.0; p=0.018), während sich der FIB-4-Index nicht signifikant veränderte (Baseline: 1.41±0.06 vs. 6 Monate: 1.38±0.06; p>0.05). In der Untergruppe mit hohem Risiko für Leberfibrose (FIB-4>1.3; n=58) sank der FIB-4-Index nach sechs Monaten um ca. 9% (Baseline: 1.98±0.10 vs. 6 Monate: 1.82±0.08; p=0.031). In der Untergruppe mit sehr hohem Risiko für Leberfibrose (FIB-4>2.67; n=7) reduzierte sich der FIB-4-Index sogar um ~27% (Baseline: 3.69±0.34 vs. 6 Monate: 2.72±0.22; p=0.052).

Schlussfolgerung: Eine sechsmonatige Behandlung mit Lipoproteinapherese verbesserte den FIB-4-Score bei Patienten mit hohem oder sehr hohem Risiko für Leberfibrose. Die aufgeführten Ergebnisse weisen darauf hin, dass die LA als potenzielle Behandlungsoption für Patienten mit MASLD und fortgeschrittener Leberfibrose evaluiert werden sollte.



Publication History

Article published online:
28 May 2025

© 2025. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag KG
Oswald-Hesse-Straße 50, 70469 Stuttgart, Germany

 
  • Literatur: References

  • 1 European Association for the Study of the L, European Association for the Study of D, European Association for the Study of O. EASL-EASD-EASO Clinical Practice Guidelines on the management of metabolic dysfunction-associated steatotic liver disease (MASLD). J Hepatol 2024; 81: 492-542 Epub 20240607 PubMed 38851997