Diabetologie und Stoffwechsel 2025; 20(S 01): S56
DOI: 10.1055/s-0045-1807464
Abstracts | DDG 2025
Poster
Posterwalk 7: Psychosoziales & Komplikationen

Keeping up with romance: Beziehungszufriedenheit bei Paaren mit einem Kind mit Typ-1-Diabetes

H Saßmann
1   Medizinische Hochschule Hannover, Forschungs- und Lehreinheit Medizinische Psychologie, Hannover, Germany
,
O Kordonouri
2   Kinder- und Jugendkrankenhaus AUF DER BULT, Diabetologie, Endokrinologie und Allgemeine Pädiatrie, Hannover, Germany
,
B Heidtmann
3   Katholisches Kinderkrankenhaus Wilhelmstift, Pädiatrische Endokrinologie und Diabetologie, Hamburg, Germany
,
T Kapellen
4   Universitätsklinik Leipzig, Universitätsklinik für Kinder und Jugendliche Frauen und Kinderzentrum, Leipzig, Germany
,
S von Sengbusch
5   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Klinik für Kinder- und Jugendmedizin Kinder- und Jugenddiabetologie, Lübeck, Germany
,
R Schweizer
6   Universitätsklinikum Tübingen, Pädiatrische Endokrinologie und Diabetologie, Tübingen, Germany
,
K Lange
1   Medizinische Hochschule Hannover, Forschungs- und Lehreinheit Medizinische Psychologie, Hannover, Germany
,
T Zimmermann
7   Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie, Hannover, Germany
,
S J Kim-Dorner
1   Medizinische Hochschule Hannover, Forschungs- und Lehreinheit Medizinische Psychologie, Hannover, Germany
› Author Affiliations
 

Fragestellung: Die Diagnose Typ-1-Diabetes (T1D) bei einem Kind stellt eine erhebliche Belastung für die gesamte Familie dar ([1] [2]). Dies kann Auswirkungen auf die Beziehung aller Familienmitglieder untereinander haben. Ziel dieser Studie ist die Untersuchung der Partnerschaftszufriedenheit von Eltern eines Kindes mit (T1D) und relevanter Einflussfaktoren.

Methodik: Es handelt sich um eine multizentrische Querschnittsstudie an fünf pädiatrischen Diabeteszentren in Deutschland. Die Partnerschaftsqualität wurde mit der deutschen Version des Quality of Marriage Index (QMI-D) ([3] [4]) erhoben.

Ergebnisse: Von den 615 befragten Eltern waren 75.6% Mütter. Die Beziehungsqualität von Eltern mit einem Kind mit T1D war im Vergleich mit der deutschen Normierungsstichprobe signifikant reduziert (p<.001). Sie gaben doppelt so häufig eine geringe Beziehungszufriedenheit an (OR 2.001; 95% CI 1.596, 2.507). Die Partnerschaftsqualität der Eltern mit einem Kind mit T1D war vergleichbar mit der von Eltern eines Kindes mit einer Krebserkrankung zum Zeitpunkt der Diagnose. Es zeigte sich kein Zusammenhang der elterlichen Beziehungsqualität zum kindlichen HbA1c. Eltern mit niedriger Beziehungsqualität berichteten eine signifikant höhere emotionale diabetesspezifische Belastung (p=.004), eine höhere Belastung durch die Anforderungen der Diabetestherapie im Alltag (p<.001) und erhöhten persönlichen diabetesspezifischen Stress im Zusammenhang mit der Umsetzung der Therapiemaßnahmen (p=.019). Weiterhin fand sich ein bedeutsam erhöhtes Ausmaß an depressiven Symptomen (p<.001) und niedriger gesundheitsbezogener Lebensqualität (p<.001) in der Gruppe der Eltern mit geringer Partnerschaftsqualität.

Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse dieser von der Deutschen Diabetes Gesellschaft geförderten Studie zeigen eine signifikant reduzierte Beziehungsqualität für Eltern von Kindern mit T1D. Möglicherweise stellen Eltern ihre eigenen Bedürfnisse zurück, um den Anforderungen des Diabetesmanagements ihres Kindes gerecht zu werden. Die Effektivität von spezifischen Interventionen zur Verbesserung der Partnerschaftsqualität für die Gruppe dieser Eltern sollte überprüft werden.



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Article published online:
28 May 2025

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