Diabetologie und Stoffwechsel 2025; 20(S 01): S30
DOI: 10.1055/s-0045-1807411
Abstracts | DDG 2025
Poster
Posterwalk 2: Klinische Diabetologie Typ-2 Diabetes

Ernährungsmuster mit Nüssen und Samen, Kaffee und Zerealien assoziiert positiv mit der Insulinsensitivität bei neu diagnostiziertem Typ-2-Diabetes

Authors

  • J Schweinitzer

    1   Deutsches Diabetes Zentrum (DDZ), Leibniz-Zentrum für Diabetes-Forschung an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Institut für Klinische Diabetologie, Düsseldorf, Germany
  • K B Bódis

    1   Deutsches Diabetes Zentrum (DDZ), Leibniz-Zentrum für Diabetes-Forschung an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Institut für Klinische Diabetologie, Düsseldorf, Germany
  • V Burkart

    1   Deutsches Diabetes Zentrum (DDZ), Leibniz-Zentrum für Diabetes-Forschung an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Institut für Klinische Diabetologie, Düsseldorf, Germany
  • C Herder

    1   Deutsches Diabetes Zentrum (DDZ), Leibniz-Zentrum für Diabetes-Forschung an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Institut für Klinische Diabetologie, Düsseldorf, Germany
  • A Lang

    2   Deutsches Diabetes Zentrum (DDZ), Leibniz-Zentrum für Diabetes-Forschung an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Institut für Biometrie und Epidemiologie, Düsseldorf, Germany
  • T Kössler

    3   Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Endokrinologie und Diabetologie, Düsselorf, Germany
  • A I Sánchez-Rosales

    4   Universidad Autónoma de México, Fakultät für Medizin, Toluca, Mexico
  • I Yurchenko

    1   Deutsches Diabetes Zentrum (DDZ), Leibniz-Zentrum für Diabetes-Forschung an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Institut für Klinische Diabetologie, Düsseldorf, Germany
  • D M Méndez Cárdenas

    1   Deutsches Diabetes Zentrum (DDZ), Leibniz-Zentrum für Diabetes-Forschung an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Institut für Klinische Diabetologie, Düsseldorf, Germany
  • M Roden

    1   Deutsches Diabetes Zentrum (DDZ), Leibniz-Zentrum für Diabetes-Forschung an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Institut für Klinische Diabetologie, Düsseldorf, Germany
  • R Wagner

    1   Deutsches Diabetes Zentrum (DDZ), Leibniz-Zentrum für Diabetes-Forschung an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Institut für Klinische Diabetologie, Düsseldorf, Germany
  • S Schlesinger

    2   Deutsches Diabetes Zentrum (DDZ), Leibniz-Zentrum für Diabetes-Forschung an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Institut für Biometrie und Epidemiologie, Düsseldorf, Germany
 

Fragestellung: Die Abnahme der Insulinsensitivität (IS) ist ein zentraler Faktor bei der Entstehung des Typ-2-Diabetes (T2D). Bisher ist nicht vollständig geklärt, welche Lebensmittel die Insulinsensitivität bei Personen mit T2D beeinflussen. Unser Ziel war es, ein Ernährungsmuster, bestehend aus verschiedenen Lebensmittelgruppen, zu identifizieren, das mit der IS assoziiert ist.

Methodik: In einer Querschnittsstudie der Deutschen Diabetes-Studie (GDS) wurden 256 Personen mit neu-diagnostiziertem T2D sowie verfügbaren Daten zum Ernährungsverhalten und zur IS (M-Wert) aus euglykämisch-hyperinsulinämischen Clamp-Tests ausgewertet. Die Ernährungsdaten wurden mit Hilfe eines validierten Verzehrshäufigkeitsfragebogen erhoben. Zur Identifikation der wichtigsten Lebensmittelfaktoren für den M-Wert wurde eine Partial-Least-Square-Regressionsanalyse (PLS) durchgeführt. Aus den Lebensmittelgruppen, die stark mit der IS assoziiert sind, wurde ein Ernährungsmuster abgeleitet und ein Ernährungsmuster-Score berechnet. Die Beziehung zwischen dem Ernährungsmuster-Score und der IS wurde mittels linearer Regression untersucht und für Alter, Geschlecht, sozioökonomischen Status, Bewegungsverhalten, Raucherstatus und Alkoholkonsum adjustiert. In einem weiteren Modell wurde eine zusätzliche Adjustierung für BMI vorgenommen.

Ergebnisse: Das in der PLS identifizierte Ernährungsmuster war gekennzeichnet durch einen hohen Konsum von Nüssen und Samen, Kaffee, Zerealien sowie einen niedrigen Verzehr von Säften und süßstoffgesüßten Getränken. Insgesamt erklärte das identifizierte Ernährungsmuster 7% der Varianz des M-Wertes. Mit jedem Anstieg des Ernährungsmuster-Scores um eine Standardabweichung zeigte sich im adjustierten Modell ein um 11% höherer M-Wert (ß: 11%; 95% KI: 4–18; p=0,002). Personen im höchsten Tertil des Ernährungsmuster-Scores hatten bei gleicher Adjustierung einen 26% höheren M-Wert als Personen im niedrigsten Tertil (ß: 26%; 95% KI: 10–44; p<0,001). Nach zusätzlicher Adjustierung für BMI blieb die positive Assoziation zwischen dem Ernährungsmuster-Score und dem M-Wert sowohl pro Anstieg des Ernährungsmuster-Scores um eine Standardabweichung (ß:7%; 95% KI: 0–13; p=0,04) als auch zwischen dem niedrigsten und höchsten Tertil bestehen (ß: 17%; 95% KI: 3–32; p=0,01).

Schlussfolgerung: Eine Ernährungsweise, die sich durch einen hohen Verzehr von Nüssen und Samen, Kaffee, Zerealien sowie einen geringen Verzehr von Säften und süßstoffgesüßten Getränken auszeichnet, könnte die Insulinempfindlichkeit bei neu diagnostiziertem T2D verbessern.



Publication History

Article published online:
28 May 2025

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