Diabetologie und Stoffwechsel 2025; 20(S 01): S24-S25
DOI: 10.1055/s-0045-1807401
Abstracts | DDG 2025
Poster
Posterwalk 1: Digitalisierung in der Diabetologie I Künstliche Intelligenz

Wie beurteilen Menschen mit Diabetes und HCPs ökologische Aspekte von Diabetestechnologien?

L Heinemann
1   diateam, diateam, Neuss, Germany
,
T Roos
2   Forschungsinstitut der Diabetes-Akademie Bad Mergentheim, FIDAM, Bad Mergentheim, Germany
,
C Trümpy
3   Diabetes Center Bern, DCB, Bern, Switzerland
,
P Diem
4   Endokrinologie und Diabetologie Bern, Universität Bern, Bern, Switzerland
,
M Resl
5   Kepler Universitätsklinikum Linz/Johannes Kepler Universität Linz, Klinisches Forschungsinstitut für kardiovaskuläre und metabolische Erkrankungen, Linz, Austria
,
J Mader
6   Medizinische Universität Graz, Klinische Abteilung für Endokrinologie und Diabetologie, Graz, Austria
,
D Ehrmann
7   Diabetes Zentrum Mergentheim (DZM), Forschungsinstitut Diabetes-Akademie Bad Mergentheim, Bad Mergentheim, Germany
,
N Hermanns
7   Diabetes Zentrum Mergentheim (DZM), Forschungsinstitut Diabetes-Akademie Bad Mergentheim, Bad Mergentheim, Germany
,
D Brandt
3   Diabetes Center Bern, DCB, Bern, Switzerland
,
B Kulzer
7   Diabetes Zentrum Mergentheim (DZM), Forschungsinstitut Diabetes-Akademie Bad Mergentheim, Bad Mergentheim, Germany
› Author Affiliations
 

Fragestellung: In dieser Befragung soll die Wichtigkeit des Themas Nachhaltigkeit, Verpackungsmüll von Diabetestechnologien in Hinblick auf deren generelle Bedeutung und Relevanz für Entscheidungsprozesse untersucht werden.

Methodik: In zwei Online-Umfragen in Deutschland (D), Österreich (A)und der Schweiz (CH) wurden 11/12 2024 Menschen mit Diabetes (MmD) und für HCPs (Ärztinnen/Ärzte und Diabetesberater/-innen bzw. -assistent/-innen) im Rahmen der Befragung zum dt-Report 2025 befragt.

Ergebnisse: Insgesamt nahmen 2.515 MmD (84% D, 9% A, 8% CH; 50% weiblich; 6% Eltern von Kindern mit Diabetes (Alter: M=10 Jahre); 73% mit Typ-1-Diabetes (Alter: M=52 Jahre); 18% mit Typ-2-Diabetes (Alter: M=64 Jahre)) sowie 1.078 HCP (81% D, 11% AU, 8% CH; 29% Ärzte (54% weiblich, Alter M=54 Jahre); 71% Schulungs-/Beratungskräfte (94% weiblich, Alter M=50 Jahre)) an der Befragung teil. MmD haben größtenteils in allen drei Ländern den Wunsch nach mehr wiederverwendbaren Utensilien in der Diabetestherapie (D: 69%; A:66%; CH: 68%) und machen sich Gedanken um den Verpackungsmüll bei Diabetes-Technologien (D: 44%; A: 45%; CH: 48%). Auf der anderen Seite geben nur 22% in D, 14% in A und 18% in CH an, dass die Menge des Verpackungsmüll ein bedeutendes Kriterium bei der Auswahl von Diabetes-Technologie ist. Befragt nach den Kriterien für die Auswahl eines AID-Systems wird die Abfallmenge übereinstimmend von MmD und HCPs im Vergleich zu anderen Beweggründen wie z.B. Größe der Pumpe, schlauchlose Pumpe, Benutzerfreundlichkeit als wenig bedeutsam (MmD: 4% D, 3%A, 2% CH; HCP: 7% D, 10% A, 2% CH) angesehen. Ähnlich schätzen MmD und HCPs in der DACH-Region ökologische Gründe bei der Wahl des CGM im Vergleich zu anderen Motiven wie z.B. Tragedauer des Sensors, Größe des Sensors, Messgenauigkeit als nicht sehr bedeutsam (MmD: 4% D, 5%A, 2% CH; HCP: 6% D, 4% A, 2% CH) ein.

Schlussfolgerungen: Bei vielen MmD besteht der Wunsch nach einer Reduktion von Verpackungsmüll und mehr wiederverwendbaren Utensilien bei Diabetestechnologien und machen sich über das Thema Nachhaltigkeit von Technologien Gedanken. Auf der anderen Seite sind dies eher abstrakte Überlegungen, die tatsächlich bei der Wahl eines AID- oder CGM-Systems nach der übereinstimmenden Einschätzung von HCP und MmD im Vergleich zu anderen Kriterien eine eher untergeordnete Rolle spielen.



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Article published online:
28 May 2025

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