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DOI: 10.1055/s-0045-1806896
Untersuchungen zu Rezidivraten nach endoskopischer Vollwandresektoin (FTRD) bei histologisch gesicherten Adenomen an einem Haus der Schwerpunktversorgung Stufe II
Im Zeitraum vom 01.11.2014 bis 31.12.2023 wurden am Klinikum Neumarkt insgesamt 127 endoskopische Vollwandresektionen (EFTR) im unteren gastrointestinalen Trakt durchgeführt. Die häufigste Indikation für die EFTR war ein zuvor histologisch gesichertes Adenom, welches bei 64 der 127 Patienten (50,4%) vorlag. Technisch erfolgreich waren 118 Interventionen (92,9%). 95 Läsionen waren>20mm (75,4%).
Bei den 64 Patienten mit der Indikation Adenom konnte weiter differenziert werden in 29 Patienten (43,7%) wo es sich um eine Primärresektion handelte, während bei 35 Patienten (56,3%) Nachresektionen durchgeführt wurden. Primärresektionen wurden unter anderem bei negativem "lifting-sign", aufgrund der Größe und Form der Läsion oder ihrer Lokalisation beispielsweise in der Region Coecum mit Appendixgrube durchgeführt.
Die Follow-up-Daten wurden in die Zeiträume 0-36 Monate, 36 Monate und 60 Monate unterteilt und analysiert. Es liegen Follow-up-Daten von 39 von 59 Patienten vor, was einer Nachbeobachtungsquote von etwa 66,1% entspricht. Von den 39 Patienten entwickelten fünf Patienten innerhalb der ersten 3 Jahre ein Rezidiv, was einer Rezidivrate von 12,7% entspricht. Zwei Patienten (40%) zeigten ein Rezidiv bereits innerhalb der ersten 12 Monate, zwei Patienten (40%) im Zeitraum von 12 bis 24 Monaten und ein Patient (20%) im Zeitraum von 24 bis 36 Monaten. Insgesamt blieben 34 von 39 Patienten (87,2%) innerhalb der ersten 3 Jahre (36 Monate) nach dem Eingriff ohne Rezidiv.
Nach 36 Monaten lagen Follow-up-Daten von 22 von 40 Patienten vor, was eine Nachbeobachtungsquote von 55% widerspiegelt. Von diesen 22 Patienten hatte nur ein Patient (4,6%) ein Rezidiv, was eine signifikante Reduktion der Rezidivrate im Vergleich zum Zeitraum der ersten drei Jahre nach EFTR darstellt. 21 der 40 Patienten (95,5%) blieben nach drei Jahren (36 Monate) rezidivfrei.
Für den Zeitraum nach 60 Monaten lagen Follow-up-Daten von 15 von 27 Patienten vor, was einer Nachbeobachtungsquote von 55,6% entspricht. Von diesen 15 Patienten entwickelten zwei Patienten (13,3%) ein Rezidiv, was einen leichten Anstieg der Rezidivrate im Vergleich zum Follow-up nach drei Jahren darstellt. 13 der 15 Patienten (86,67%) zeigten nach 5 Jahren (60 Monaten) keine Rezidive.
Zusammenfassung Die Ergebnisse der Kaplan-Meier-Überlebensanalyse und die beobachteten Rezidivraten verdeutlichen eine langfristige Stabilität nach der ersten Nachbeobachtungsphase von 3 Jahren. Die Rezidivrate sinkt nach den ersten drei Jahren deutlich, wobei sie jedoch auch nach fünf Jahren nicht vollständig ausgeschlossen werden kann. Die Notwendigkeit einer kontinuierlichen Nachsorge, insbesondere in den ersten 3 Jahren (36 Monaten) nach durchgeführter Adenomabtragung mittels EFTR, bleibt entscheidend, da der Großteil der Rezidive in dieser frühen Phase auftrat. Aber auch eine langfristige Nachsorge bleibt weiterhin wichtig, um potenzielle Rezidive in den folgenden Jahren frühzeitig zu identifizieren.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
22. April 2025
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