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DOI: 10.1055/s-0045-1804800
Einfluss von verschiedenen Atemschutzmasken auf die Atemmechanik und die Lungenfunktion bei Kindern und Jugendlichen in Ruhe
Hintergrund: Während der SARS-CoV-2-Pandemie war das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes (MNS) oder einer FFP2-Maske (FFP2) in Schulen, an vielen Arbeitsplätzen und in öffentlichen Einrichtungen verpflichtend. Dabei klagten auch manche Kinder über eine höhere Beanspruchung und schnellere Ermüdung durch die Maske. Wir untersuchten, ob und in welchem Ausmaß die verschiedenen Maskentypen die Atemmechanik und die objektive und subjektive Beanspruchung von Kindern und Jugendlichen beeinflussen.
Methoden: Eingeschlossen wurden gesunde Mädchen (n=35) und Jungen (n=17), zwischen 6 und 14 Jahren (Median 11 Jahre), welche jeweils ohne sowie mit MNS und FFP2 in Ruhe bodyplethysmographisch in randomisierter Reihenfolge und doppel-blind untersucht wurden. Hierzu wurde ein spezieller Maskenadapter (IPA-Adapter) verwendet, in den das zu testende Maskenmaterial eingespannt war. Die subjektive Beanspruchung durch die Maske wurde mittels modifizierter BORG-Skala (1-10) erfasst.
Ergebnisse: In der Bodyplethysmographie wurde durch das Tragen der Masken eine Verdopplung des Atemwiderstands und der Atemarbeit gemessen. Zusätzlich stieg die subjektive Beanspruchung auf der BORG-Skala im Mittel auf 5 von maximal 10 Punkten. Die deutlichsten Effekte alle Parameter wurden beim Tragen der FFP2-Maske nachgewiesen. Der Einfluss der untersuchten Masken auf statische (Forciertes exspiratorisches Volumen, FVC) und dynamische Lungenfunktionsparameter (Einsekundenkapazität, FEV1) war mit<1% innerhalb der Messungenauigkeit.
Schlussfolgerungen: Zusammenfassend verändert das Tragen von Atemschutzmasken unter Ruhebedingungen in Abhängigkeit vom Maskentyp die Atemmechanik und erhöht den Atemwiderstand und die Atemarbeit moderat. Es zeigen sich jedoch keine relevanten Auswirkungen auf die statischen und dynamischen Lungenfunktionsparameter. Die Studienteilnehmenden mussten somit in Abhängigkeit des Maskentyps einen höheren Atemwiderstand überwinden und der einzelne Atemzug wurde als anstrengender empfunden, ohne klinische und gesundheitsrelevante Grenzen zu überschreiten.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
18. März 2025
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