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DOI: 10.1055/s-0045-1804627
Nächtliche Hyperkapnie bei Erstdiagnose einer interstitiellen Lungenerkrankung
Einleitung: Ein manifestes ventilatorisches Versagen tritt bei fibrosierenden interstitiellen Lungenerkrankung erst spät im Erkrankungsverlauf auf. Unbekannt ist jedoch die Rate und mögliche prognostische Relevanz einer nächtlichen Hyperkapnie.
Methodik: In die Analyse eingeschlossen wurden Patienten, die sich zwischen 09/20 und 12/21 zur Abklärung einer ILD in unserem Zentrum für interstitielle Lungenerkrankungen vorstellten. Diese erhielten im Rahmen der ILD Abklärung eine nächtliche transkutane CO2 Messung mittels TOSCA sowie nächtliche Sauerstoffmessung (SpO2).
Ergebnisse: 139 Patienten (63 weiblich, 66±13 Jahre alt, BMI 28,23 kg/m2) wurden ausgewertet. 10% der Patienten wurde vor Vorstellung eine Sauerstofflangzeittherapie verschrieben. Bei 14 Patienten war eine obstruktive Schlafapnoe im Vorfeld diagnostiziert worden, bei 2 davon ein rückenlagebetonte. Zu den häufigsten ILDs gehörten unklassifizierbare ILD (20%), exogen-allergische Alveolitis (18%), idiopathische Lungenfibrose (12%), Kollagenose-assoziierte ILD (12%) und Rauchen-assoziierte ILD (10%). Die durchschnittliche SpO2 lag bei 94,63±2,5%, die minimale SpO2 bei 89,34±6,5%. Der durchschnittliche pCO2 betrug 43,25±5,9 mmHg, der maximal pCO2 48,99±8,7 mmHg. Bei 33,8% der Untersuchten lag der nächtliche pCO2 im Mittel bei>45 mmHg.
Schlussfolgerung: Die Inzidenz einer nächtlichen Hyperkapnie bei Patienten mit ILDs ist sehr hoch und bedarf der weiteren Analysen bzgl. einer prognostischen Bedeutung und ggf. therapeutischen Ansatzes.
Publication History
Article published online:
18 March 2025
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