Gesundheitswesen 2025; 87(S 01): S82-S83
DOI: 10.1055/s-0045-1802059
Abstracts │ BVÖGD, BZÖG, DGÖG, LGL
03.04.2025
Hitze II
11:00 – 12:30

HEAT-Com – Wie man in der Hitze des Gefechts die Kommunikation aufrecht halten kann. Eine qualitative Studie zu Hitzeschutzmaßnahmen in Pflegeheimen in BW

L Eichner
1   ZÖGV, Zentrum für öffentliches Gesundheitswesen und Versorgungsforschung, Universitätsklinikum Tübingen
2   Kreisgesundheitsamt Reutlingen, Abteilung Gesundheitsschutz
,
S Wössner
1   ZÖGV, Zentrum für öffentliches Gesundheitswesen und Versorgungsforschung, Universitätsklinikum Tübingen
,
L Cai
1   ZÖGV, Zentrum für öffentliches Gesundheitswesen und Versorgungsforschung, Universitätsklinikum Tübingen
,
D Häske
1   ZÖGV, Zentrum für öffentliches Gesundheitswesen und Versorgungsforschung, Universitätsklinikum Tübingen
,
T Zürn
3   Abteilung Pflegewissenschaft, Universitätsklinikum Tübingen
,
C Mahler
1   ZÖGV, Zentrum für öffentliches Gesundheitswesen und Versorgungsforschung, Universitätsklinikum Tübingen
3   Abteilung Pflegewissenschaft, Universitätsklinikum Tübingen
,
M A Rieger
1   ZÖGV, Zentrum für öffentliches Gesundheitswesen und Versorgungsforschung, Universitätsklinikum Tübingen
4   Institut für Allgemeinmedizin und Interprofessionelle Versorgung, Universitätsklinikum Tübingen
,
S Joos
1   ZÖGV, Zentrum für öffentliches Gesundheitswesen und Versorgungsforschung, Universitätsklinikum Tübingen
5   Institut für Arbeitsmedizin, Sozialmedizin und Versorgungsforschung, Universitätsklinikum Tübingen;
› Institutsangaben
 

Hintergrund: Der Hitzeschutzplan des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) sieht vor, die Bevölkerung für das Thema Hitze zu sensibilisieren und sie zu ermutigen, geeignete Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Dadurch sollen potentielle hitzebedingte Komplikationen und Todesfälle vermieden werden. Eine wesentliche Rolle spielt hierbei die Umsetzung von klaren Interventions- und Kommunikationskaskaden. Hierfür ist eine enge Verzahnung zwischen den betroffenen Akteuren, insbesondere zwischen Pflegeheimen, Hausarztpraxen und dem Öffentlichen Gesundheitswesen, erforderlich. Zuständigkeiten für Hitzeschutzmaßnahmen für ältere Menschen wurden sowohl für Pflegeheime, hausärztliche Praxen als auch für Gesundheitsämter ausgearbeitet, jedoch gestaltet sich deren Implementierung im Alltag herausfordernd. Um ein besseres Verständnis über diese Problematik zu entwickeln, ist es unverzichtbar den Ablauf innerbetrieblicher Hitzeschutzmaßnahmen in Pflegeheimen, sowie die Zusammenarbeit mit externen Akteuren genauer zu betrachten. Ziel dieser Studie ist es, die spezifischen Herausforderungen bei der Umsetzung von Hitzeschutzmaßnahmen in Pflegeheimen zu identifizieren und daraus Empfehlungen abzuleiten.

Methodik: Zur Beantwortung der Forschungsfrage wurde ein qualitativer Forschungsansatz mit Fokusgruppeninterviews gewählt. Die Interaktion zwischen den unterschiedlichen Teilnehmenden soll dabei helfen, unterschiedlicher Sichtweisen zu explorieren, reflektieren und potentiellen Lösungsansätze zu generieren. Ergänzend wird die Umsetzbarkeit von Lösungsansätzen aus vorangegangenen Studien diskutiert, die eine weitere Befähigung des Pflegefachpersonals und Einführung digitaler Kommunikationsstrukturen zwischen Pflegeheimen und hausärztlicher Praxen vorsehen. Insgesamt wurden vier Teilnehmergruppen identifiziert, für die jeweils ein spezifischer Interviewleitfaden entwickelt und geprüft wurde:

Leitungspositionen in Pflegeheimen (Heimleitung und Pflegedienstleitungen)

Pflegefachpersonen in Pflegeheimen (professionell pflegerisches Personal mit oder ohne akademischen Abschluss)

Niedergelassene Hausärztinnen und Hausärzte

Vertreter der Land- und Stadtkreise, die für die Begehung und Überwachung von Pflegeheimen zuständig sind (Heimaufsicht und Gesundheitsschutz)

Die Rekrutierung und Durchführung der Fokusgruppeninterviews werden Ende 2024 durchgeführt. Die Rekrutierung der jeweiligen Berufsgruppen erfolgt durch unterschiedliche E-Mail-Verteiler sowie durch das Snowball-Prinzip. Bei der Auswahl wird Wert daraufgelegt, dass die Teilnehmenden sowohl aus dem ländlichen als auch städtischen Bereich aus möglichst heterogenen Land- und Stadtkreisen aus Baden-Württemberg kommen. Es werden vier Fokusgruppeninterviews mit jeweils etwa drei bis sechs Teilnehmenden anberaumt. Die Fokusgruppeninterviews sollen jeweils ca. 1,5 Stunden dauern. In Ausnahmefällen wird auf Einzelinterviews ausgewichen, wenn Gruppeninterviews nicht möglich sind. Die Interviews werden digital aufgezeichnet, transkribiert und mit der Qualitativen Inhaltsanalyse nach Kuckartz ausgewertet.

Ergebnisse /Diskussion: Die Ergebnisse dieser Studie werden auf dem Kongress vorgestellt und diskutiert. Die aus dieser Studie gewonnen Informationen können als Anregung zur weiteren Entwicklung und Verbesserung von Kommunikationsstrukturen zwischen Hausarztpraxen, Pflegeheimen und Gesundheitsämtern verwendet werden.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
11. März 2025

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