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DOI: 10.1055/s-0045-1801942
10 Jahre Gesundheitsregionenplus – Rückschau und Ausblick auf Basis der begleitenden Evaluation
Authors
Hintergrund: Seit dem Start des im Jahr 2015 vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention (StMGP) aufgelegten Förderprogramms Gesundheitsregionenplus hat sich die sektorenübergreifende Kooperation und Koordination über die aufgebauten Konferenzstrukturen dynamisch entwickelt. In den Landkreisen und kreisfreien Städten Bayerns stieß das Förderprogramm auf großes Interesse: Mit Stand Oktober 2024 werden insgesamt 62 Gesundheitsregionenplus, bestehend aus 79 Landkreisen und kreisfreien Städten, gefördert. Der vorliegende Beitrag stellt zentrale Ergebnisse zur Struktur- und Ergebnisqualität dieser regionalen Netzwerke auf Basis der begleitenden Evaluation vor.
Methode: Im Rahmen des kontinuierlichen Monitorings der Gesundheitsregionenplus durch die am Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) eingerichtete Fachliche Leitstelle Gesundheitsregionenplus wurde die jährlich durchgeführte Online-Befragung der koordinierenden Geschäftsstellen zu u.a. den vor Ort bearbeiteten Themen, den aufgebauten Vernetzungsstrukturen und den initiierten Projekten und Maßnahmen ausgewertet.
Ergebnisse: Nach 10 Jahren Gesundheitsregionenplus zeigt sich, dass bayernweit eine hohe Zahl an Fachakteuren in den eingerichteten regionalen Arbeitsgruppen und Gesundheitsforen beteiligt ist und gemeinsam mit der Lokalpolitik wirksame Lösungsansätze für regionale Problemlagen entwickelt. Aus den Handlungsfeldern Gesundheitsförderung und Prävention, Gesundheitsversorgung sowie Pflege sind zahlreiche passgenaue Aktivitäten hervorgegangen. Die Netzwerkarbeit vor Ort fügt sich in regionale Strukturen und Voraussetzungen ein und profitiert dabei von der landesseitigen Begleitung durch das LGL. Vor diesem Hintergrund sowie in Übereinstimmung mit dem Leitbild für einen modernen Öffentlichen Gesundheitsdienst ist zur dauerhaften und einheitlichen Erfüllung der Tätigkeitsfelder über eine Änderung des Gesundheitsdienstgesetzes (GDG) eine Verstetigung der Aufgaben und Strukturen der Gesundheitsregionenplus sowie eine flächendeckende Umsetzung durch den gesamten bayerischen Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) auf gesetzlicher Grundlage angedacht.
Diskussion: Durch die gesetzliche Verankerung der Gesundheitsregionenplus als eine Dienstaufgabe der Gesundheitsämter können die im ÖGD-Leitbild festgehaltenen Steuerungs- und Koordinationsaufgaben über das Instrument „Gesundheitsregionenplus“ als Beitrag zu gesundheitlicher Chancengleichheit und bestmöglicher Gesundheit für alle partnerschaftlich in den kommunalen Strukturen langfristig weiterentwickelt werden. Das LGL soll über die Fachliche Leitstelle Gesundheitsregionenplus auch in Zukunft die Rolle einer landesweiten Prozessbegleitung einnehmen und in diesem Zuge Ergebnisse beim Netzwerkauf- und -ausbau monitoren und dokumentieren.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
11. März 2025
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