Geburtshilfe Frauenheilkd 2024; 84(10): e105
DOI: 10.1055/s-0044-1790662
Abstracts │ DGGG

Endometrium, Endometriose und die Effekte von EGCG: eine organoidbasierte Analyse

Authors

  • J. Cioraityte

    1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, LMU Klinikum, LMU München, München, Deutschland
  • L. Schröder

    1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, LMU Klinikum, LMU München, München, Deutschland
  • T. Kolben

    1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, LMU Klinikum, LMU München, München, Deutschland
  • Z. Beimenbetova

    1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, LMU Klinikum, LMU München, München, Deutschland
  • L. Henkel

    1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, LMU Klinikum, LMU München, München, Deutschland
  • J. Becker

    1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, LMU Klinikum, LMU München, München, Deutschland
  • S. Mahner

    1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, LMU Klinikum, LMU München, München, Deutschland
  • M. Kessler

    1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, LMU Klinikum, LMU München, München, Deutschland
  • S. Keckstein

    1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, LMU Klinikum, LMU München, München, Deutschland
 

Einleitung: Die Pathogenese der Endometriose ist noch nicht vollständig verstanden, was sich auch in der Limitation ihrer verfügbaren Behandlungsoptionen widerspiegelt. In diesem Kontext zeigt sich der Grüntee-Extrakt Epigallocatechingallat (EGCG) als vielversprechend, da er sowohl antiinflammatorische als auch antiproliferative Eigenschaften aufweist. Um das eutope und ektope Endometrium näher zu charakterisieren und die Auswirkungen von EGCG zu untersuchen, wurde ein patientenabgeleitetes 3D-Organoidmodell entwickelt.

Material und Methoden: Endometriale Epithelzellen wurden aus gesundem Endometrium (hEMT), aus eutopem Endometrium von Endometriose-Patientinnen (euEMT), sowie aus ektopem Endometrium (ecEMT), isoliert. Organoidlinien wurden generiert und auf ihre Ähnlichkeit zum Ursprungsgewebe mittels Immunfluoreszenz-Färbungen untersucht. Nachfolgend wurden die Organoide jeweils mit Estradiol, sowie unterschiedlichen EGCG-Konzentrationen behandelt und phänotypisch verglichen. Anschließend wurde die Zellviabilität mittels eines GLO-Assays bestimmt.

Ergebnisse: Eine Biobank mit 27 Linien konnte generiert werden, derer 21 stabil expandierbar sind. Die Analogie zwischen Organoiden und ihrem Ursprungsgewebe konnte durch Immunfluoreszenzfärbung der epithelialen Marker EpCAM, PAX8, sowie dem acetylierten Alpha-Tubulin als ciliären Marker, überprüft werden. Die Organoide wiesen die Fähigkeit zur Polarisierung und Differenzierung auf, welche durch die lichtmikroskopische Beobachtung der Ciliogenese bestätigt wurde. Behandlungen mit 100 µM EGCG erreichten eine erhebliche Reduktion der Zellviabilität (hEMT auf 57,5% (±2,4 SEM); ecEMT auf 65,0% (±3 SEM)), 10 µM EGCG eine geringfügige Abnahme (hEMT auf 89,7% (±5,3 SEM); ecEMT auf 97,6% (±3,6 SEM)).

Zusammenfassung: Es wurden erfolgreich langzeitexpandierbare Organoide generiert und als repräsentatives Modell eingeführt. Zusätzlich zu den nachgewiesenen antiproliferativen Wirkungen des EGCGs sollen im Folgenden mithilfe von ELISA-Assays die antiinflammatorischen Effekte untersucht werden.



Publication History

Article published online:
01 October 2024

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