Z Gastroenterol 2024; 62(09): e755-e756
DOI: 10.1055/s-0044-1789956
Abstracts │ DGVS/DGAV
Kurzvorträge
Kolorektales Karzinom: Klinische Aspekte Freitag, 04. Oktober 2024, 14:10 – 15:38, Seminarraum 14+15

Rolle der Darmanastomose bei Resektion eines Colonkarzinoms(Ca) – signifikanter Einflussfaktor auf das Outcome? Ergebnisse einer prospektiven multizentrischen Observationsstudie

Autoren

  • E. Hajduk

    1   AN-Institut für Qualitätssicherung in der operativen Medizin, Otto-von-Guericke-Universität, Magdeburg, Deutschland
  • F. Meyer

    2   Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Transplantationschirurgie; Otto-von-Guericke-Universität mit Universitätsklinikum, Magdeburg, Deutschland
  • R. Otto

    1   AN-Institut für Qualitätssicherung in der operativen Medizin, Otto-von-Guericke-Universität, Magdeburg, Deutschland
  • R. S. Croner

    2   Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Transplantationschirurgie; Otto-von-Guericke-Universität mit Universitätsklinikum, Magdeburg, Deutschland
  • K. Ridwelski

    3   Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie; Klinikum Magdeburg, Magdeburg, Deutschland
 

Die Darmanastomose ist ein zentrales Op-techn. Element.

Methode: Erfassung aller konsekutiven Patienten(Pat.) mit histol. gesichertem primären Colon-CA zu Pat.-eig., Tumor(Tu)-assoz. & Ther.-bezogenen Aspekten. Das frühpostop. und Langzeit-onkochir. Outcome wurde mittels Morbidität & Letalität bzw. durch 5-Jahres(J)-Gesamt-, 5-J-Tu-freies Überleben & 5-J-Lokalrezidivrate charakterisiert.

Ergebnisse: - Basisdaten: Von 2010–2016 wurden insgesamt 14.466 Pat. erfasst (n=717 [4,96%] f. „matched-pair“-Analyse). 12.620 Pat. (87,2%) wurden elektiv operiert unabhängig davon, ob eine Darmanastomose od. ein Anus praeter(AP) angelegt wurde. Im Notfall war in der Mehrheit (n=1.332 Pat.; 72,1%) eine Darmanastomose möglich. Dem gegenüber erhielten 514 Individuen (27,9%) mit Notfall-OP einen AP. Noch seltener musste bei geplant op. Pat. ein AP angelegt werden: n=366 (3%).

- Frühpostop. Outcome: Die postop. Letalität war hauptsächlich auf die allg. Kompl.-Rate zurückzuführen. Besonders bei Notfällen, die ohne Anastomose operiert wurden, spielte auch der präop. Allg.-Zustand(AZ) eine wesentl. Rolle. So wiesen Pat., die eine AP-Anlage erhielten oder im Notfall operiert wurden, ein nachteiligeres Risikoprofil (art. Hypertonie, Diab. mell., kardiale od. renale Nebenerkrankg.) auf, was nicht zuletzt die Diskontinuitätsresektion mit rechtfertigte. Ähnlich ist zu interpretieren, dass es bei Notfällen als auch bei elektiven Eingriffen ohne Anastomose häufiger zu Komplikationen kam.

- Langzeit-onkochir. Outcome: Die postop. Letalität spielt eine bedeutsame Rolle in Bezug auf das Gesamtüberleben. Als wichtigste Einfl.-Faktoren auf das Langzeitüberleben wurden Alter & Tu-Stadium (nach TNM bzw. UICC) sowie der R-Status ermittelt – je fortgeschrittener der Tu, desto geringer fiel das Langzeitüberleben aus.

Die Kaplan-Meier-Kurven für die Op-Technik & Dringlichkeit zeigten in der matched-pair-Analyse, dass Pat. mit gl. Tu-Stadium, Alter & Risikofaktoren eine signif. bessere Überlebenschance haben, wenn sie elektiv bzw. mit Darmanastomose operiert werden. Die multivariate Analyse ergab, dass ältere Pat. mit (lediglich) einer AP-Anlage ein besseres Outcome aufwiesen.

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse belegen Lit.-Angaben zum signif. Zusammenhang zw. op. Komplikationen & Letalität sowie Vorerkrankg. & Komplikationsrate als auch, dass ältere PatientInnen in einem red. AZ eher von einer Diskontinuitätsresektion (angezeigt durch die AP-Anlage) profitieren wie auch Patienten mit Fern-Mts.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
26. September 2024

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