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DOI: 10.1055/s-0044-1789672
Therapie-refraktäre gastro-ösophageale Refluxerkrankung – Systematische Abklärung ermöglicht oft eine zielgerichtete Therapie
Authors
Einleitung: 25% der Patienten mit Sodbrennen leiden unter therapierefraktären Beschwerden. Bei unzureichendem Ansprechen typischer Refluxbeschwerden, sollte eine weiterführende Abklärung erfolgen.
Methode: Im Rahmen der Rekrutierung zu einer Interventionsstudie bei Patienten mit therapie-refraktärer nicht erosiver Refluxerkrankung erfolgte eine systematische Screening-Untersuchung von konsekutiven Patienten mittels ÖGD, HR-Manometrie und 24h-pH-Metrie/Impedanzmessung und 13C-Octanoat-Atemtest.
Ergebnisse: Es wurden im Zeitraum Januar 2022 bis März 2024 139 Patienten mittels 24h-pH-Metrie/Impedanz abgeklärt. Bei 50 Patienten (36%) konnte trotz typischer Symptomatik keine pathologische Säureexposition nachgewiesen werden. Ausschlusskriterien, wie zu große Hernie (Hill >III) bestand bei 18 Patienten (18%), bei 16 Patienten anatomische Besonderheiten und Voroperationen. Bei 4 Patienten wurden andere Erkrankungen, wie Eosinophile Ösophagitis (2 Patienten, Einleitung Budesonid-Therapie), große ektope Magenschleimhautinseln (1 Patient, APC-Therapie) oder Hyperkontraktiler Ösophagus (1 Patient, Botox-Injektion), nachgewiesen und erfolgreich behandelt. Bei 16 Patienten (12%) Hypersensitiver Ösophagus mit konservativer Therapie und medikamentöse Optimierung (z.B. NeoBianacid, PPI, Alginat, Amitriptylin). Bei 28 Patienten (20%) wurde eine GERD nachgewiesen, die für ein endoskopisches Verfahren in Frage kämen. Davon konnten 14 Patienten (10%) durch eine nochmalige medikamentöse Optimierung Symptom gebessert werden. Es zeigt sich in einem zusätzlichen Octanoat Atemtest bei 5 der 28 Patienten (18%) eine Magenentleerungsstörung. Bei 4 Patienten erfolgte inzwischen eine G-POEM mit erfolgreichem klinischem Ansprechen. Bei 9 Patienten wurde eine Antireflux-Mucosa Ablation (ARMA) erfolgreichem klinischen Ansprechen durchgeführt.
Schlussfolgerung: Therapie-refraktäre Reflux Erkrankung bedarf trotz typischer klinischer Bescherdesymptomatik einer ausführlichen Abklärung zur zielgerichteten Therapie. Zusätzlich zur leitliniengerechten Diagnostik mit Gastroskopie, 24h-pH-Metrie/Impedanzmessung und HR-Manometrie zeigt sich die Durchführung eines 13C-Octanoat Atemtest zum Ausschluss einer Magenentleerungsstörung als sinnvoll und empfehlenswert. Wir konnten zeigen, dass eine zielgerichtete medikamentöse Therapie nach Diagnostik zu vielfätigen unterschiedlichen Therapieansätzen führen, die zu einer symptomatischen Besserung bei diesem komplexen Krankheitsbild führen können.


Publication History
Article published online:
26 September 2024
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Georg Thieme Verlag KG
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