Ultraschall Med 2024; 45(S 01): S79
DOI: 10.1055/s-0044-1789179
Abstracts
Freitag, 04. Oktober 2024, POSTER 5 (P 5) – Interdisziplinär, 13:15 – 14:00 Uhr, Saal: Foyer 2, 2. OG
Kopf/Hals
Poster

Genauigkeit der Größenbestimmung von Speicheldrüsentumoren mittels Ultraschall und MRT

L. Symeou
1   Uniklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Regensburg, DE
,
J. Wällisch
1   Uniklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Regensburg, DE
,
C. Bohr
1   Uniklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Regensburg, DE
,
J. Künzel
1   Uniklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Regensburg, DE
,
I. Michaelides
1   Uniklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Regensburg, DE
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Problemstellung Die Qualität jedes bildgebenden Verfahrens variiert je nach Untersucher bzw. Befunder, insbesondere bei dynamischen Methoden wie der Ultraschalluntersuchung (US). Ein leicht zu überprüfender diagnostischer Parameter ist die Genauigkeit der Messung der Tumorgröße in zwei Ebenen.

Patienten und Methode Retrospektive Analyse an 99 Patienten mit benignen Tumoren der großen Speicheldrüsen (92 Gl. parotis, 7 Gl. submandibularis), die von 01/21 bis 06/22 an der HNO-Universitätsklinik in Regensburg operiert wurden. Die Tumorgröße wurde mittels US und MRT erhoben und mit den histopathologischen Messungen als Referenzparameter verglichen. Es erfolgte eine Subgruppenanalyse der Ergebnisse für US nach Ausbildungsstand des Untersuchers (Arzt in Weiterbildung (AWB) vs. Facharzt (FA)).

Ergebnis Es wurden 50 Warthintumore, 34 pleomorphe Adenome und 15 weitere Benignome untersucht. Die sonographische Untersuchung erfolgte präoperativ bei allen Tumoren und bei 45 Patienten lag eine auswertbare MRT vor. Im Gesamtkollektiv wurde ein statistisch signifikanter Unterschied zwischen der histopathologischen Tumorgröße und der im US (p=0,001) und MRT (p=0,047) gemessenen Werte festgestellt. Zwischen MRT und US gab es keinen signifikanten Unterschied (p=0,71). In der MRT wurden die Tumore mit einer Differenz von im Mittel 1,44 mm kleiner vermessen als der pathologische Befund und dennoch genauer als die US-Messung (AWB + FA: -3,1 mm; FA: -1,64 mm). Die Subgruppenanalyse ergab einen signifikanten Unterschied zwischen US und histopathologischem Befund für die AWB-Gruppe (p=0,0004), jedoch nicht mehr für die FA-Gruppe.

Schlussfolgerung Die Größe gutartiger Speicheldrüsentumore wird erfahrungsabhängig im US im Vergleich zur MRT größer eingeschätzt. Beide Modalitäten überschätzen die endgültige Größe des Tumors, wobei Schrumpfungsartefakte durch die histopathologische Untersuchung hier methodisch bedingt nicht berücksichtigt werden konnten. Die mit MRT vergleichbare Messgenauigkeit im US durch einen Facharzt unterstreicht die Bedeutung einer frühzeitigen strukturierten Ultraschallausbildung und Supervision im Rahmen der HNO Facharztweiterbildung.



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Article published online:
04 September 2024

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