Ultraschall Med 2024; 45(S 01): S43
DOI: 10.1055/s-0044-1789103
Abstracts
Freitag, 04. Oktober 2024, V 7 – Interdisziplinär, 10:30 – 12:00 Uhr, Saal: Trakl
Echokardiographie
Mündliche Präsentation

Prospektive Analyse der myokardialen Funktion mittels 2D- speckle-tracking-Echokardiographie bei der fetoskopischen Spina-Bifida-Defektversorgung in Hybridtechnik

J. G. Reitz
1   Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie, Gießen, DE
,
A. Albrecht
2   Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Abteilung für Pränatalmedizin und fetale Therapie, Gießen, DE
,
I. Bedei
2   Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Abteilung für Pränatalmedizin und fetale Therapie, Gießen, DE
,
C. Keil
3   Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Marburg, DE
,
S. Köhler
3   Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Marburg, DE
,
R. Axt-Fliedner
2   Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Abteilung für Pränatalmedizin und fetale Therapie, Gießen, DE
› Institutsangaben
 

Problemstellung Spina Bifida gilt als eine der häufigsten Fehlbildungen des fetalen Zentralnervensystems. In den letzten Jahrzehnten wurden die antenatalen Therapieoptionen um die fetoskopische Spina Bifida Defektversorgung (fSBR) erweitert. Dennoch gibt es bisher wenige Untersuchungen zu akuten und transienten kardiovaskulären Effekten des Eingriffes auf das fetale Kreislaufsystem.

Patienten und Methode Die Untersuchung erfolgte an einem einzigen Tertiärzentrum zwischen Juli 2021 und Februar 2024. Es wurden prospektiv 24 Feten eingeschlossen. Zu 13 standardisierten Messzeitpunkten wurden Vierkammerblick-Videoloops aufgenommen und anschließend mittels Speckletracking-Echokardiographie ausgewertet

Ergebnis Das mediane Gestationsalter betrug 25 Wochen bei einem medianen maternalen Alter von 31,7 Jahren. In der Interimsanalyse zeigten sich keine Unterschiede zwischen den prä- und postoperativen Strainwerten, wobei der präoperative (linksventrikuläre global longitudinal strain) LV-GLS bei -23,1% und der RV-GLS bei -20,7% lag und der postoperative LV-GLS bei -24,8% und RV-GLS bei -19,0%. Intraoperativ waren die Werte nach der maternalen Allgemeinanästhesie negativer (LV-GLS -27,1%, RV-GLS -26,1%), was auf eine bessere kardiale Funktion hinweist, und positiver nach der zweiten Fetalanästhesie (LV-GLS -18,8%, RV-GLS -17,8%), was auf eine beeinträchtigte kardiale Funktion hindeutet.

Schlussfolgerung Unsere Studie gibt Hinweise auf eine verminderte kardiale Kontraktilität nach der zweiten Fetalanästhesie. Gleichzeitig können wir zeigen, dass postoperativ eine Rückkehr zu initialen Strainwerten erfolgte. Analysen zu konkreten Einflussfaktoren sollten an einer größeren Kohorte erfolgen.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
04. September 2024

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