Zentralbl Chir 2024; 149(S 01): S96
DOI: 10.1055/s-0044-1788110
Abstracts
Interdisziplinäre Versorgung

Prospektive, multizentrische Beobachtungsstudie zur Anwendung von Asept Kathetern (Pro Asept). Erste Ergebnisse zur Befragung der Patientenzufriedenheit in der Palliativmedizin mit Hilfe des POS-Fragebogens.

S Tofall
1   Universität zu Lübeck, LungenClinic Großhansdorf, Abteilung für Thoraxchirurgie, Großhansdorf, Deutschland
2   pfm medical gmbh, Köln, Deutschland
,
D B Ellebrecht
3   LungenClinic, Thoraxchirurgie, Großhansdorf, Deutschland
,
S von Weihe
3   LungenClinic, Thoraxchirurgie, Großhansdorf, Deutschland
,
M Härting
4   Marienhospital Gelsenkirchen, Thoraxchirurgie, Gelsenkirchen, Deutschland
,
F Heinrich
5   Oberhavel Kliniken, Palliativmedizin, Hennigsdorf, Deutschland
,
M Zaatar
6   Evangelische Lungenklinik Berlin, Klinik für Thoraxchirurgie, Berlin, Deutschland
,
J Spillner
7   Uniklinik RWTH Aachen, Klinik für Thoraxchirurgie, Aachen, Deutschland
› Institutsangaben
 

Hintergrund Ziel der Studie ist die Bewertung der Lebensqualität von Erkrankten in der Palliativversorgung nach Implantation eines Pleura- bzw. Peritonealdauerkatheters mittels des Palliative Outcome Scales (POS). Darüber hinaus werden die Daten zur Anwendung des Katheters sowie die aufgetretenen Komplikationen erfasst.

Material und Methode Diese prospektive, multizentrische Studie (Pro Asept – Studienregistrierungsnummer: DRKS00031242) wird in fünf Studienzentren in Deutschland durchgeführt. Es sollen 150 Patienten in die Studie innerhalb einer Rekrutierungsphase von 18 Monaten eingeschlossen werden. Die Follow Up-Besuche werden zwei und sechs Wochen nach Katheterimplantation durchgeführt. Die aktuelle Zwischenauswertung umfasst die Daten, die von 05/2023 bis 02/2024 erhoben wurden.

Ergebnis Es liegen Daten von 81 Patienten zur Anamnese, zum Implantationsverfahren sowie zur Nachuntersuchung nach zwei und sechs Wochen vor. Hiervon sind 42 männlich und 39 weiblich. Das Durchschnittsalter liegt bei 73,2±11,5 Jahren. Von den eingeschlossenen Erkrankten leben 93% bei ihren Angehhörigen bzw. ihrer Familie, 5% im Pflegeheim und 2% im Hospiz. Die am häufigsten zu Grunde liegenden Diagnosen für eine Operation sind Lungenkarzinom (39,2%) gefolgt von Herzinsuffizienz (12,7%) und Mammakarzinom (8,9%). Bei 68 Erkrankten wurde aufgrund eines vorherigen Ergusses eine Punktion (n=61, 89,7%), chemische Pleurodese (n=3, 4,4%), Diurese (n=2, 2,9% ), eine Pleurektomie (n=1, 1,5%) oder eine andere Behandlung (n=1, 1,5%) durchgeführt. Für 55 Patienten konnte ein POS-Fragebogen vor und zwei Wochen nach der Katheterimplantation ausgewertet werden. Die Beurteilung der Palliativbetreuung zeigt nach zwei Wochen im Median einen Trend zur Verbesserung von 14,0 auf 10,0 Punkte. Weiterhin wurden folgende Komplikationen dokumentiert: Pleuritis (n=2), Austritt von blutigem Sekret (n=1), Hämatom (n=1), und Pneumothorax (n=1). In zwei Fällen musste der Katheter aufgrund einer Komplikation entfernt werden. In 21 Fällen verstarben die Patienten an ihrer Grunderkrankung.

Schlussfolgerung Die ersten Daten der Pro Asept-Studie lassen einen Trend zur Verbesserung der Palliativbetreuung zwei Wochen nach der Implantation eines Asept-Katheters erkennen. Eine Auswertung zur Palliativbetreuung nach sechs Wochen erfolgt nach Einschluss aller Patienten. Weiterhin zeigen die Daten eine geringe Komplikationsrate.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
13. August 2024

© 2024. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany