Tierarztl Prax Ausg K Kleintiere Heimtiere 2024; 52(03): 194
DOI: 10.1055/s-0044-1787328
Abstracts │ DVG
Posterpräsentationen
Klein- und Heimtiere

The Rat’s „Tip of the Tongue“ – Teil des Probenspektrums für die Zoonoseerregerdiagnostik

Autoren

  • Alexander F.H. Haake

    1   Institut für Tierpathologie, Freie Universität Berlin
  • Katja Schmidt

    2   Mikrobiologische Diagnostik, Deutsches Krebsforschungszentrum, Heidelberg
  • Calvin Mehl

    3   Institut für neue und neuartige Tierseuchenerreger, Friedrich-Loeffler-Institut, Greifswald
  • Sandra Niendorf

    4   Konsiliarlabore für Noroviren und Rotaviren, Robert Koch-Institut, Berlin
  • Claudia Wylezich

    5   Abteilung für experimentelle Tierhaltung und Biosicherheit, Friedrich-Loeffler-Institut, Greifswald
  • Dennis Rubbenstroth

    6   Institut für Virusdiagnostik, Friedrich-Loeffler-Institut, Greifswald
  • Donata Hoffmann

    6   Institut für Virusdiagnostik, Friedrich-Loeffler-Institut, Greifswald
  • Dirk Höper

    6   Institut für Virusdiagnostik, Friedrich-Loeffler-Institut, Greifswald
  • Antina Lübke-Becker

    7   Institut für Mikrobiologie und Tierseuchen & Tiermedizinisches Zentrum für Resistenzforschung, Freie Universität Berlin
  • Tobias Eisenberg

    8   Landesbetrieb Hessisches Landeslabor, Abteilung Veterinärmedizin, Gießen
  • Rainer G. Ulrich

    3   Institut für neue und neuartige Tierseuchenerreger, Friedrich-Loeffler-Institut, Greifswald
  • Lars Mundhenk

    1   Institut für Tierpathologie, Freie Universität Berlin
 

Einleitung Die pathologische Diagnostik wird auch bei Fragen einer möglichen Infektion mit zoonotischen Erregern zu Rate gezogen. Die Entnahme eines umfassenden und erregerspezifischen Probenspektrums für weitere Untersuchungen ist dabei unabdingbar. Anhand eines Fallbeispiels wird dies erläutert.

Material und Methoden Zwei Farbratten, die zwei Kinder gebissen hatten, wurden pathologisch untersucht. Die Kinder entwickelten nach den Bissen fieberhafte Allgemeinerkrankungen. Es folgten eine kulturelle, serologische und molekulare Diagnostik auf virale, bakterielle und parasitäre Zoonoseerreger sowie Metagenomanalysen. U.a. wurden Serum, Maulhöhlentupfer, Kot und die Zungenspitze auf Streptobacillus (S.) moniliformis untersucht.

Befunde Histologisch zeigten beide Ratten eine typische, chronische Atemwegsinfektion. Es wurden Mycoplasma (M.) spezifische Amplifikate, Rodentibacter rarus-Kulturen, sowie Antikörper gegen M. pulmonis, Rodentibacter spp. und S. moniliformis nachgewiesen. Nur in der Zungenspitze konnte S. moniliformis mittels qPCR detektiert werden. Untersuchungen auf über 15 andere Zoonoseerreger verliefen negativ.

Schlussfolgerungen Die Heimtierratten waren Träger von S. moniliformis, dem wichtigsten Erreger der Zoonose „Rattenbissfieber“. Die Zungenspitze sollte für diesen Erregernachweis zum spezifischen Organspektrum dazugehören.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
26. Juni 2024

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