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DOI: 10.1055/s-0044-1787320
Hereditärer Ephrin-B3-Gendefekt bei drei Weimaranerwelpen mit Ataxie, Dysbasie und Paraparese
Einleitung Drei männliche, wenige Wochen alte Weimaraner aus einem Elferwurf zeigten identische Bewegungsstörungen der Hinterhand mit beinparallelen Hüpfbewegungen. Die Euthanasie erfolgte aufgrund einer infausten Prognose.
Material und Methoden Nach der Obduktion der drei Tiere erfolgten neuropathologische Spezialuntersuchungen mittels Periodic acid-Schiff Reaktion, Luxol-Fast-Blue und Immunhistologie für β-Amyloid Vorläuferprotein, phosphoryliertes Neurofilament, basisches Myelinprotein, Periaxin, 2',3'-cyclic nucleotide 3'-phosphodiesterase, saures Gliafaserprotein, S100, p75 sowie Vimentin. Die Genome eines betroffenen Hundes und dessen Eltern wurden sequenziert und auf krankheitsassoziierte genetische Varianten untersucht.
Befunde Alle pathologischen Untersuchungen waren zunächst ohne Befund. Die genetischen Analysen identifizierten eine Variante im Ephrin-B3-Gen (EFNB3) mit passender Kosegregation der Genotypen, für die nur die drei bewegungsgestörten Welpen, nicht jedoch die Wurfgeschwister oder Eltern homozygot waren.
Schlussfolgerungen EFNB3 ist ein für die Ausbildung eines geordneten Axonverlaufes mitverantwortliches Protein. Das Bewegungsmuster von Efnb3 -/--Mäusen ähnelt dem Gangbild der drei betroffenen Welpen. Nachfolgende genetische Untersuchungen bei anderen Weimaranern werden zeigen, wie weit der Gendefekt in der Rasse verbreitet ist.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
26. Juni 2024
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