Z Gastroenterol 2024; 62(05): e499-e500
DOI: 10.1055/s-0044-1786935
Abstracts │ ÖGGH
POSTER
Hepatologie

Validierung der Baveno VII Kriterien in Patient:innen mit fortgeschrittener steatotischer Lebererkrankung

L. Fritz
1   Univ. Klinik für Innere Medizin III, Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
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F. Köck
1   Univ. Klinik für Innere Medizin III, Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
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D. Bauer
1   Univ. Klinik für Innere Medizin III, Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
2   Vienna Hepatic Hemodynamic Lab, Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
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B. Hofer
1   Univ. Klinik für Innere Medizin III, Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
2   Vienna Hepatic Hemodynamic Lab, Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
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L. Balcar
1   Univ. Klinik für Innere Medizin III, Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
2   Vienna Hepatic Hemodynamic Lab, Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
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L. Hartl
1   Univ. Klinik für Innere Medizin III, Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
2   Vienna Hepatic Hemodynamic Lab, Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
,
M. Jachs
1   Univ. Klinik für Innere Medizin III, Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
2   Vienna Hepatic Hemodynamic Lab, Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
,
B. Simbrunner
1   Univ. Klinik für Innere Medizin III, Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
2   Vienna Hepatic Hemodynamic Lab, Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
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B. Scheiner
1   Univ. Klinik für Innere Medizin III, Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
2   Vienna Hepatic Hemodynamic Lab, Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
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M. Trauner
1   Univ. Klinik für Innere Medizin III, Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
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M. Mandorfer
1   Univ. Klinik für Innere Medizin III, Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
2   Vienna Hepatic Hemodynamic Lab, Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
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T. Reiberger
1   Univ. Klinik für Innere Medizin III, Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
2   Vienna Hepatic Hemodynamic Lab, Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
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G. Semmler
1   Univ. Klinik für Innere Medizin III, Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
2   Vienna Hepatic Hemodynamic Lab, Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
› Institutsangaben
 

Hintergrund : Die Messung der Lebersteifigkeit (LSM) ist eine weit verbreitete Methode zur Monitierung des Schweregrades der Lebererkrankung bei Patient:innen mit steatotischer Lebererkrankung (SLD). Kürzlich wurden Kriterien für eine signifikante Abnahme der LSM definiert, die mit einer günstigen Prognose bei Patient:innen mit kompensierter fortgeschrittener Lebererkrankung (cACLD) assoziiert sein sollen, jedoch bisher nur unzureichend validiert wurden.

Methoden:  In dieser retrospektiven Kohortenstudie wurden Daten von 164 cACLD Patient:innen (LSM≥10 kPa) mit metabolischer Dysfunktion-assoziierter steatotischer Lebererkrankung (MASLD) oder alkoholbedingter (steatotischer) Lebererkrankung (ALD) erhoben, die eine LSM von≥10 kPa aufwiesen. Die Kriterien für einen signifikante Abnahme der LSM (<10 kPa oder 10-20 kPa mit≥20% Abfall) wurden mit modifizierten Kriterien verglichen.

Ergebnisse:  Die Kohorte war überwiegend männlich (64.6%) mit einem Durchschnittsalter von 53.9±11.3 Jahren und einem mittleren Body-Mass-Index von 30.2±6.8 kg/m² und umfasste 110 (67.1%) Personen mit MASLD und 54 (32.9%) mit ALD. Der Median der ersten LSM lag bei 17.3 [11.8-28.6] kPa, wobei sich nach 17.3 Monaten ein Abfall auf 12.2 [7.8-26.2] kPa zeigte (medianer Abfall von -28.1 [-48.0-7.9]%). Nach 55.6 Monaten entwickelten 30 (18.3%) Patient:innen eine hepatische Dekompensation. Patient:innen, die die Baveno VII Kriterien nicht erfüllten (n=47, 32.8%) hatten ein signifikant höheres Risiko einer hepatischen Dekompensation (Hazard Ratio: 8.49 (Konfidenzintervall 95%, 3.07-23.46; p<0.001)). Dieses Kriterium zeigte die höchste prognostische Trennschärfe (Harrel’s C) im Vergleich zu modifizierten Kriterien (jeglicher Abfall) bzw. der alleinigen Differenzierung nach≥20% Abfall der LSM ohne Berücksichtigung der absoluten Risikokategorien (<10 kPa,>20 kPa).

Schlussfolgerung : Die Baveno VII Kriterien für einen signifikanten Abfall der LSM zeigen eine prognostische Wertigkeit bei cACLD Patient:innen mit ALD/MASLD und können somit eine individualisierte Betreuung ermöglichen.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
05. Juni 2024

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