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DOI: 10.1055/s-0044-1786660
Outcome bei extrem Frühgeborenen nach therapeutischem Plasmaaustausch bei früher Präeklampsie – Eine Monozentrische Studie
Zielsetzung Präeklampsie (PE) betrifft 2 bis 4% aller Schwangerschaften (SS) und ist mit einer erheblichen Morbidität und Mortalität für Mutter und Kind verbunden [1]. Der therapeutischer Plasmaaustausch (TPA) ist in der Schwangerschaft sicher durchführbar [2]. In einer Pilotstudie bei early onset (eo) PE reduzierte ein TPA soluble fms-like tyrosine kinase-1 (sFlt-1) und soluble Endoglin (sEng) im mütterlichen Serum und die Schwangerschaftsdauer wurde signifikant verlängert [2]. Das Ziel dieser Analyse ist es, zwei Gruppen Frühgeborener (FG) nach eoPE mit und ohne TPE hinsichtlich des frühen motorischen Outcomes im Alter von 3 Monaten zu vergleichen.
Methode und Patienten/Materialien Monozentrische retrospektive Analyse N=27 extremer FG<28 SSW, die einem TPA ausgesetzt wurden, verglichen mit N=21 FG einer historischen Kontrollgruppe (KoG, Standardtherapie). Beide Kohorten wurden hinsichtlich neonataler Morbidität (Sepsis, BPD, ROP, IVH, Kleinhirnblutung, white matter lesions im sMRT) und ihres motorischen Outcomes (General Movements, GMs) verglichen. Deskriptive Analysen, Chi²-Test und Mann-Whitney U Test wurden mit SPSS 29 für Windows durchgeführt. Als signifikant wurde ein P-Wert<0,05 festgelegt.
Resultate Schwangerschafts-Prolongation (7,96±5,93 Tage vs. 3,14±4,57 Tagen, p<0,001) mittlere Perzentile bei Geburt (10,70±11,19 vs 20,96±16,28, p<0,011) und Gestationsalter bei Geburt (25,19±2,69 SSW vs. 27,57±2,77 SSW, p=0,013) waren signifikant unterschiedlich. Kinder der TPE-Gruppe zeigten ein signifikant häufigeres Auftreten von Sepsis, BPD und Kleinhirnblutung. Der MRT Total Abnormality (TAS) -Score unterschied sich ebenfalls signifikant (p=0.046). Kein Unterschied zeigten das sFlt-1/PLGF-Ratio 1964,90±3056,18 (TPE) vs. 1908,04±2208,11 (KoG) (p=0,236), IUFT-Rate (p=0.858) und neonatale Mortalität (p=0,210). Im Alter von 3 Monaten gab es keine signifikanten Unterschiede in den GMs: MOS-R 20,9±4,65 vs. 23,27±2,64 (p 0,251).
Diskussion In dieser ersten Pilotanalyse zeigte sich kein Unterschied im frühen motorischen Outcome zwischen den beiden Gruppen von FG. Die TPE scheint keine negative Auswirkung auf den Outcome von extrem kleinen FG mit 3 Monaten zu haben trotz niedrigem Gestationsalter bei der Geburt und einem vermehrten Auftreten von Kleinhinblutungen sowie schlechteren MRT Scores. Die Schwangerschaftsprolongation im Mittel von 8 Tagen zeigt einen Benefit für das Outcome der FG.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
24. Mai 2024
© 2024. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany
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Referenzen
- 1 Abalos E, Cuesta C, Carroli G, Qureshi Z, Widmer M, Vogel J. et al. Pre-Eclampsia, Eclampsia and Adverse Maternal and Perinatal Outcomes: A Secondary Analysis of the World Health Organization Multicountry Survey on Maternal and Newborn Health. BJOG: An International Journal of Obstetrics & Gynaecology 2014; 121: 14-24
- 2 Iannaccone A, Reisch B, Kimmig R, Schmidt B, Mavarani L, Darkwah Oppong M, Tyczynski B, Dzietko M, Jahn M, Gellhaus A, Köninger A.. Therapeutic Plasma Exchange in Early-Onset Preeclampsia: A 7-Year Monocentric Experience. J Clin Med 2023; 12 (13) 4289