Diabetologie und Stoffwechsel 2024; 19(S 01): S8-S9
DOI: 10.1055/s-0044-1785244
Abstracts | DDG 2024
Freie Vorträge
Subtypen des Typ 1 Diabetes

Teplizumab bei Kindern mit neu diagnostiziertem Typ-1-Diabetes: Ergebnisse der Phase-3-Studie PROTECT

Autoren

  • Kevan C. Herold

    1   Yale New Haven Hospital, Yale University, Yale Endocrinology & Metabolism, New Haven, CT, United States
  • Zdeněk Šumník

    2   Charles University and University Hospital Motol, Department of Pediatrics, 2nd Faculty of Medicine, Prag, Czech Republic
  • Olga Kordonouri

    3   Kinder- und Jugendkrankenhaus auf der Bult, Medizinische Hochschule Hannover, Abteilung Diabetologie, Endokrinologie und Allgemeine Pädiatrie und klinische Forschung, Hannover, Germany
  • Kimber M. Simmons

    4   Barbara Davis Center for Diabetes, University of Colorado School of Medicine, Pediatric Clinic, Aurora, CO, United States
  • Agnieszka Szypowska

    5   University Clinical Center, Medical University of Warsaw, Department of Paediatrics, Warschau, Poland
  • Colin M. Dayan

    6   Cardiff University, School of Medicine, Cardiff, United Kingdom
  • Lucienne Chatenoud

    7   Université Paris Cité, CNRS, INSERM, Institut Necker Enfants Malades-INEM, Paris, France
  • Stephen E. Gitelman

    8   University of California San Francisco-UCSF, The Madison Clinic for Pediatric Diabetes, San Francisco, CA, United States
  • Laura A. Knecht

    9   Provention Bio, a Sanofi company, Medical Affairs, Red Bank, NJ, United States
  • Elisabeth Niemoeller

    10   Sanofi, TA DCV Development, Frankfurt, Germany
  • Jukka Westerbacka

    11   Sanofi, Global Medical Franchise, Paris, France
  • Wei Tian

    12   Sanofi, B&P Global Medical Affairs & Diabetes/Cardiovascular Development, New Jersey, NJ, United States
  • Eleanor L. Ramos

    13   Provention Bio, a Sanofi company, PRVB Clinical Development, Red Bank, NJ, United States
 

Fragestellung: Teplizumab ist ein humanisierter monoklonaler Antikörper, der an den CD3-Rezeptor der T-Zellen bindet und den Autoimmunprozess hemmt, der Typ-1-Diabetes zugrunde liegt. Die PROTECT-Studie wurde konzipiert, um den β-Zellerhalt durch und die Sicherheit von Teplizumab bei neu diagnostiziertem Typ-1-Diabetes zu untersuchen.

Methodik: Patienten im Alter von 8-17 Jahren wurden innerhalb von 6 Wochen nach der Diagnose des Typ-1-Diabetes im Verhältnis 2:1 randomisiert, um zu Studienbeginn und nach 6 Monaten 12 Tage lang i. v. Teplizumab oder Placebo zu erhalten. Stimulierte C-Peptid-Antworten wurden gemessen. Primärer Endpunkt war der Unterschied zwischen den Behandlungsgruppen in der mittleren Veränderung des C-Peptid-Spiegels (Fläche unter der Kurve, area under the curve ln[AUC]+1) von Studienbeginn bis Woche 78 in der Intent-to-Treat-Population. Die Unterschiede bei der mit kontinuierlichem Glukosemonitoring gemessenen mittleren Zeit im Zielbereich (time in range), beim Insulinverbrauch, beim HbA1c-Wert und bei klinisch bedeutsamen Hypoglykämien wurden in Woche 78 ausgewertet. Die unerwünschten Ereignisse (UE) wurden bewertet.

Ergebnisse: Der primäre Endpunkt wurde erreicht. In Woche 78 wiesen die mit Teplizumab behandelten Patienten (n=217) signifikant höhere stimulierte C-Peptid-Werte auf als die mit Placebo behandelten Patienten (n=111; Mittelwertdifferenz der kleinsten Quadrate [least squares mean, LSM] 0,13 pmol/ml [95%-KI (0,085; 0,165); p<0,001]), wobei 95% der Patienten unter Teplizumab klinisch bedeutsame C-Peptid-Spitzenwerte von ≥ 0,2 pmol/ml beibehielten gegenüber 79% der Patienten unter Placebo (p<0,001). Der Unterschied im LSM des Insulinverbrauchs unter Teplizumab gegenüber Placebo betrug in Woche 78 -0,13 Einheiten/kg/Tag (95%-KI [-0,280; 0,018]; p=0,085; Kovarianzanalyse, analysis of covariance [ANCOVA]) bzw. -0,14 Einheiten/kg/Tag (95%-KI [-0,230; -0,051]; p=0,002; gemischtes Modell mit wiederholten Messungen, mixed model repeated measures [MMRM]). In der Teplizumab-Gruppe erfüllten während der gesamten Studie mehr Patienten die Remissionskriterien (HbA1c ≤ 6,5% und Insulindosis ≤ 0,25 Einheiten/kg/Tag). Die häufigsten UE (≥ 30%) waren Hypoglykämien, Kopfschmerzen, Übelkeit, Hautausschlag, Lymphopenie und Erbrechen. Schwerwiegende UE wurden bei 5,5% der Patienten in der Teplizumab-Gruppe und bei 5,4% der Patienten in der Placebo-Gruppe gemeldet, wobei das Zytokinfreisetzungssyndrom (Teplizumab 1,4%) und Infektionen (Placebo 2,7%) am häufigsten auftraten.

Schlussfolgerung: Die PROTECT-Studie zeigte, dass Teplizumab den Rückgang der β-Zellfunktion reduzierte und auf klinische Vorteile hinwies, die über 78 Wochen aufrechterhalten wurden.

Encore-Einreichung. NCT-Nummer: NCT03875729. Unterstützt durch Sanofi.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
18. April 2024

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