Laryngorhinootologie 2024; 103(S 02): S50
DOI: 10.1055/s-0044-1784102
Abstracts │ DGHNOKHC
Kopf-Hals-Onkologie: Tumormarker

Definition von Immun-Biomarkern für Kopf-Hals-Tumore – Erste Erlanger Ergebnisse der prospektiven ImmunBioKHT Studie

Authors

  • Antoniu-Oreste Gostian

    1   Klinikum St. Elisabeth Straubing GmbH, Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Kopf-, Hals- und plastische Gesichtschirurgie, Straubing
    2   Universitätsklinikum Erlangen, Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Kopf und Hals-Chirurgie, Erlangen
  • Benjamin Frey

    3   Universitätsklinikum Erlangen, Translationale Radiobiologie, Abteilung für Strahlenonkologie, Erlangen
    4   Universitätsklinikum Erlangen, Abteilung für Radioonkologie, Erlangen
    5   Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Comprehensive Cancer Center EMN Onkologisches Zentrum, Erlangen
  • Udo Gaipl

    3   Universitätsklinikum Erlangen, Translationale Radiobiologie, Abteilung für Strahlenonkologie, Erlangen
    4   Universitätsklinikum Erlangen, Abteilung für Radioonkologie, Erlangen
    5   Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Comprehensive Cancer Center EMN Onkologisches Zentrum, Erlangen
  • Manuel Weber

    6   Universitätsklinikum Erlangen, Abteilung für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Erlangen
  • Moritz Allner

    2   Universitätsklinikum Erlangen, Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Kopf und Hals-Chirurgie, Erlangen
    5   Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Comprehensive Cancer Center EMN Onkologisches Zentrum, Erlangen
  • Matthias Balk

    2   Universitätsklinikum Erlangen, Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Kopf und Hals-Chirurgie, Erlangen
    5   Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Comprehensive Cancer Center EMN Onkologisches Zentrum, Erlangen
  • Rainer Fietkau

    4   Universitätsklinikum Erlangen, Abteilung für Radioonkologie, Erlangen
    5   Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Comprehensive Cancer Center EMN Onkologisches Zentrum, Erlangen
  • Heinrich Iro

    2   Universitätsklinikum Erlangen, Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Kopf und Hals-Chirurgie, Erlangen
    5   Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Comprehensive Cancer Center EMN Onkologisches Zentrum, Erlangen
  • Markus Hecht

    7   Universität des Saarlandes, Abteilung für Strahlentherapie und Strahlenonkologie, Homburg
  • Lilli Zülch

    3   Universitätsklinikum Erlangen, Translationale Radiobiologie, Abteilung für Strahlenonkologie, Erlangen
    4   Universitätsklinikum Erlangen, Abteilung für Radioonkologie, Erlangen
    5   Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Comprehensive Cancer Center EMN Onkologisches Zentrum, Erlangen
  • Anna-Jasmina Donaubauer

    3   Universitätsklinikum Erlangen, Translationale Radiobiologie, Abteilung für Strahlenonkologie, Erlangen
    4   Universitätsklinikum Erlangen, Abteilung für Radioonkologie, Erlangen
    5   Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Comprehensive Cancer Center EMN Onkologisches Zentrum, Erlangen
 

Einleitung Bei Kopf-Hals-Tumoren (HNSCC) spielen Tumormarker für Therapieentscheidungen bislang eine untergeordnete Rolle. Die multizentrische prospektive ImmunBio-KHT Studie (NCT05375266) definiert immunologische Biomarker für HNSCC aus dem peripheren Blut. Weitere potentielle Marker zum Metabolismus und dem Mikrobiom werden aus Speichel-, Tumor- und Stuhlproben parallel analysiert.

Material und Methoden Bestimmung des Immunstatus über einen Durchflusszytometrie-basierten Assay aus dem Blut vor, 7 Tage nach der Operation und nach einer adjuvanten oder definitiven Radiochemotherapie (RCT). Diese Interimsanalyse präsentiert die Daten des longitudinalen Immunstatus der ersten 150 Patienten anhand von Zellen des angeborenen und erworbenen Immunsystems.

Ergebnisse Aus dem Serum wurden 35 für die Immunmodulation relevante Moleküle quantifiziert. Bereits durch die Operation war ein signifikanter Anstieg der Zellzahlen von Monozyten und Granulozyten sowie signifikante Reduktion der T-Zellen zu verzeichnen verbunden mit signifikant veränderten Aktivierungszuständen verschiedener Immunzelltypen. Nach RCT konnten weitere Veränderungen beobachtet werden, z.B. ein veränderter Aktivierungszustands der Monozyten und T Zellen und eine signifikante Abnahme der Zellen des adaptiven Immunsystems.

Schlussfolgerung Diese Interimsanalyse an nicht selektierten HNSCC Patienten zeigt, dass bereits sowohl die Tumor-Operation und die RCT signifikante modulatorische Effekte auf das periphere Immunsystem haben. In Zukunft werden diese Veränderungen detaillierter in Verbindung mit der biologischen Tumoraktivität und den onkologischen Ergebnissen korreliert und validiert werden, um prognostische und prädiktive Biomarker für HNSCC zu definieren.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
19. April 2024

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