Laryngorhinootologie 2024; 103(S 02): S18
DOI: 10.1055/s-0044-1783993
Abstracts │ DGHNOKHC
Bildgebende Verfahren: Ohr/Laterale Schädelbasis

Non-EPI-DWI-Sequenz-MRT-Artefakte bei passiven Prothesen/Titannetzen und deren Auswirkungen auf die Cholesteatombeurteilbarkeit

Christoph Pfeiffer
1   Universitätsklinikum OWL der Universität Bielefeld, Campus Klinikum Bielefeld, Universitätsklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Bielefeld
,
Lars-Uwe Scholtz
1   Universitätsklinikum OWL der Universität Bielefeld, Campus Klinikum Bielefeld, Universitätsklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Bielefeld
,
Hans-Björn Gehl
2   Universitätsklinikum OWL der Universität Bielefeld, Campus Klinikum Bielefeld, Institut für Diagnostische Radiologie, Bielefeld
,
Ingo Todt
1   Universitätsklinikum OWL der Universität Bielefeld, Campus Klinikum Bielefeld, Universitätsklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Bielefeld
› Institutsangaben
 

Einleitung Bei einem Cholesteatom ist die operative Entfernung Mittel der Wahl zur Therapie. Je nach Größe erfolgt in der Operation die teilweise Resektion der Gehörknöchelchenkette und ggf. der knöchernen Schädelbasis. Zur Wiederherstellung der Schallübertragung als auch zur Deckung größerer Defekte der Schädelbasis können Titanfremdmaterialen (Prothesen, Netze) verwendet werden. Nach der OP ist eine Rezidiv-, Residualkontrolle notwendig. Dies kann mittels Second-look-Operation oder MRT-Untersuchung mit Non-Epi-Dwi-Sequenz erfolgen. Ähnlich zu anderen Metallimplantaten können durch das verwendete Titan Artefakte in der Darstellung auftreten. Die Beurteilung der Einschränkung der Cholesteatomdetektion mittels Non-Epi-Dwi-Sequenz generierter MRT-Artefakte durch das Titan-Fremdmaterial (Prothese, Netz) kommt eine zentrale bisher vernachlässigte Bedeutung zu.

Material/Methode Es wurden 28 MRT-Untersuchungen nach erfolgter Cholesteatom-OP und einzeitiger Implantation einer PORP, TORP oder eines Titannetzes einbezogen. Andere Rekonstruktionen wurden ausgeschlossen. Es wurden die Größe des jeweiligen Artefakts ausgemessen und die mittleren Artefaktgrößen der jeweiligen Prothesentypen verglichen.

Ergebnisse 28 MRT-Untersuchungen konnten einbezogen werden. Bei allen Titanfremdkörpern traten Artefakte auf. Es fand sich eine Korrelation zwischen Prothesen/ Netz- und Artefaktgröße. Alle späteren Second-look-OPs bestätigten die MRT-Untersuchungen gemäß einer Positivkontrolle auf das Vorliegen eines Cholesteatoms.

Diskussion Die Cholesteatomgröße hat vermutlich Einfluss auf die Detektierbarkeit eines Rezidivs bei vorhandenem Titanmaterial. Die Prothesengröße hat Auswirkung auf die Artefaktgröße in der Darstellung. Der Auslöschungsartefakt/Penumbra ist als klein zu bezeichnen.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
19. April 2024

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