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DOI: 10.1055/s-0044-1781982
Aufbau und Pflege eines Corona – Dashboards für die Entscheidungsträger der Landeshauptstadt München
In Zeiten globaler Gesundheitskrisen wie der COVID-19-Pandemie hat sich die Bedeutung von Echtzeitdaten und Informationsmanagement als entscheidend für effektive Krisenbewältigung erwiesen. Diese Arbeit beleuchtet die Schlüsselaspekte des Aufbaus und Betriebs eines Corona-Dashboards für den Krisenstab der Landeshauptstadt München, das als wegweisendes Instrument zur Informationsaggregation, -visualisierung und -analyse dient. Dieses Projekt ist ein Paradebeispiel für den erfolgreichen Einsatz modernster Technologien und datengetriebener Ansätze zur Bewältigung einer beispiellosen Gesundheitskrise.
I. Einführung
Die COVID-19-Pandemie hat die Welt vor Herausforderungen gestellt, die eine rasche und präzise Informationsverarbeitung erfordern. München als eines der größten kommunalen Gesundheitsämter Deutschlands stand vor der Aufgabe, eine effektive Lösung zur Bewältigung der Krise zu entwickeln. Ein entscheidender Schritt bestand in der Schaffung eines zentralen Corona-Dashboards, um den Krisenstab und andere Behörden mit aktuellen und genauen Daten zu versorgen.
II. Technologische Infrastruktur
Der Erfolg dieses Projekts basierte auf einer soliden technologischen Infrastruktur. Dies wurde mit ArcGIS Online der Firma ESRI realisiert. Das Tool ermöglichte die Echtzeitanalyse und -visualisierung von COVID-19-bezogenen Daten, einschließlich Infektionszahlen, Testergebnissen, durchgeführte Impfungen, Zahlen zur stationären Patientenversorgung, Situation in Einrichtungen wie Pflegeheimen und Schulen, der Stadtteilbezogenen Analyse von Infektionszahlen bis hin zur Übersicht über die aktuelle Studienlage.
III. Datenbeschaffung und -integrierung
Ein zentraler Aspekt dieses Dashboards war die kontinuierliche Aktualisierung und Integration von Daten aus verschiedenen Quellen, einschließlich Gesundheitsbehörden, Krankenhäusern, Testzentren und Laboren. Dies erforderte die Entwicklung von Schnittstellen und Datenpipelines, um sicherzustellen, dass die Informationen stets aktuell und zuverlässig waren.
Die Datenakquise und -aufbereitung erfolgte intern im Rahmen eines täglichen Tagesberichtes.
IV. Visualisierung und Berichterstattung
Das Herzstück des Dashboards war die Datenvisualisierung. Dies umfasste die Erstellung von interaktiven Grafiken, Karten und Berichten, die es den Entscheidungsträgern*innen ermöglichten, auf einen Blick den Verlauf der Pandemie und wichtige Trends zu erkennen. Dieses visuelle Instrument war von unschätzbarem Wert für die Kommunikation der umfangreichen Informationen und die Festlegung von Maßnahmen.
V. Nutzerakzeptanz und Schulung
Die erfolgreiche Implementierung des Dashboards hing auch von der Akzeptanz und Schulung der Nutzer*innen ab. Der Krisenstab und andere relevante Stellen wurden umfassend geschult, um das volle Potenzial des Dashboards auszuschöpfen und seine Daten interpretieren zu können.
VI. Ergebnisse und Ausblick
Das Corona-Dashboard für den Krisenstab der Landeshauptstadt München erwies sich als ein zentrales Instrument bei der Bewältigung der COVID-19-Pandemie. Die ständige Verfügbarkeit aktueller Daten und die leichte Interpretierbarkeit der Informationen trugen wesentlich dazu bei, effektive Maßnahmen zu ergreifen und die Bevölkerung zu schützen. Der Blick in die Zukunft zeigt, dass solche Dashboards auch in künftigen Gesundheitskrisen von unschätzbarem Wert sein werden.
VII. Fazit
Der Aufbau und Betrieb eines Corona-Dashboards für den Krisenstab der Landeshauptstadt München sind ein herausragendes Beispiel für den erfolgreichen Einsatz von Technologie und Datenanalyse zur Bewältigung einer globalen Gesundheitskrise. Die gewonnenen Erfahrungen führen dazu, dass in München eine vergleichbare Plattform für das Monitoring der gesundheitlichen Situation und allgemeiner Kennzahlen in den Bereichen des Gesundheitsschutzes, der Gesundheitsvorsorge und -versorgung aufgebaut wird. Dieses Vorhaben wird durch den Digitalisierungspakt ÖGD gefördert.
Publication History
Article published online:
10 April 2024
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Georg Thieme Verlag
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