Aktuelle Versorgungsrealität in der ambulanten Kinder- und Jugend-Pneumologie: Ergebnisse der BAPP Mitgliederumfrage 2023

Hintergrund Die ambulante fachärztliche Versorgung im Bereich Kinder- und Jugend-Pneumologie wird in Deutschland überwiegend in Spezialpraxen von Mitgliedern der Bundesarbeitsgemeinschaft Pädiatrische Pneumologie (BAPP) e.V. durchgeführt. Aktuelle Versorgungszahlen sind ein wichtiger Beitrag für berufspolitische Entscheidungen in den Bereichen Patientenversorgung und fachärztliche Weiterbildung.

Methoden Alle 244 aktuell berufstätigen BAPP-Mitglieder wurden eingeladen, vom 13.10.-15.11.2023 an einer anonymen strukturierten Online-Mitgliederumfrage (Surveymonkey, 57 Fragen) teilzunehmen. Neben persönlichen Daten, Qualifikationen und Weiterbildungsermächtigungen, Praxisstruktur, Personal und Leistungsangebot wurden genaue Details der fachärztlichen Versorgung erhoben.

Ergebnisse Insgesamt nahmen 112 BAPP-Mitglieder aus allen Regionen an der Umfrage teil. Hiervon sind 62% männlich, 86% im Alter von 45-65 Jahre, 98% Praxisinhaber*innen, 81% in Vollzeit, 48% in Gemeinschafts-/42% in Einzelpraxis, 78% führen die Zusatz-/22% die Schwerpunktbezeichnung Kinder-Pneumologie, 74% die Zusatzbezeichnung Allergologie. Weiterbildungsermächtigungen bestehen bei 46% für Kinder- und Jugendmedizin, 38% für Kinder-Pneumologie und 29% für Allergologie. 35% sind aktiv in Gremien von Kassenärztlichen Vereinigungen, Ärztekammern und Berufsverbänden, 91% sind Mitglied der Gesellschaft für Pädiatrische Pneumologie. Alle Praxen bieten ein sehr breites Leistungs-/Diagnosespektrum an, der Anteil fachärztlicher Patienten liegt im Mittel bei 40% (5-100%). Es erfolgen im Mittel (kassenärztlich abgerechnet) 301 Bodyplethysmographien und 125 Hyposensibilisierungen/Quartal, 77% nutzen das DMP Asthma, 79%/41%/19% haben Schulungsberechtigungen für Asthma/Neurodermitis/Anaphylaxie, 30% führen aktuell Biologika-Therapien in der Praxis durch.

Schlussfolgerung Die fachärztlich tätigen niedergelassenen Kinder- und Jugend-Pneumolog*innen stellen in ihren BAPP-Praxen eine hochqualifizierte, mit u.a. ~300.000 Bodyplethysmographien/Jahr quantitativ effiziente und wohnortnahe Spezialversorgung von Kindern und Jugendlichen mit Erkrankungen der Atemwege und Allergien sicher und beteiligen sich zudem aktiv an der fachärztlichen Weiterbildung.

Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
22. Februar 2024