Aktuelle Urol 2018; 49(03): 216-218
DOI: 10.1055/s-0044-100950
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Dick, dement und dumm: Spätfolgen der pädiatrisch-urologischen Pharmakotherapie?

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Publication Date:
22 May 2018 (online)

Die am häufigsten von pädiatrischen Urologen verordneten Medikamente sind Antibiotika, Anticholinergika und Anästhetika. Während die frühen Nebenwirkungen der Präparate gut untersucht sind, ist über die langfristigen Folgen der Pharmaka nur wenig bekannt. Gemäß neuester Forschungsergebnisse können allerdings Beeinträchtigungen des Wachstums und der kognitiven Entwicklung der Kinder nicht ausgeschlossen werden.

Fazit

Der Autor schlussfolgert: angesichts der zur Zeit noch nicht vollständig absehbaren Spätfolgen der pädiatrisch-urologischen Pharmakotherapie sollte diese nicht leichtfertig verordnet werden. Für die Praxis bedeutet dies: Antibiotikaprophylaxe nur in ausgewählten Fällen, nicht-medikamentöse Urotherapie bzw. alternative Verfahren (z. B. Neuromodulation) statt Anticholinergika sowie Vermeiden unnötiger Vollnarkosen. Durch die Wahl der Operationstechnik kann zudem die Narkosedauer verkürzt werden.