Ultraschall Med 2023; 44(S 01): S61
DOI: 10.1055/s-0043-1772401
Abstracts
Notfallsonografie
Vorträge

Sonographisches Management und Dokumentation einer Weber A-Fraktur

Autoren

  • Eckehart Schöll

    1   Merian Iselin Klinik für Orthopädie und Chirurgie, Basel, Schweiz
 

Einleitung und Fragestellung Radiologische Diagnostik oberer Sprunggelenks (OSG)-Verletzungen ist heutzutage auf Notaufnahmen (NA) der Goldstandard. Auch wenn bei sonographisch nachgewiesenen undislozierten Frakturen vom Typ Weber A die Therapie konservativ bleibt, erfolgt in aller Regel eine zusätzliche konventionelle Röntgenaufnahme, um den Heilungsverlauf verfolgen und dokumentieren zu können. Unsere Intention war es, eine solche ossäre Konsolidation rein sonographisch zu überwachen.

Material und Methodik Eine 59-jährige Patientin (Pat), welche sich eine Woche zuvor das rechte OSG distorsioniert hatte, kam wegen persistierender Schmerzen, Schwellung und einem flächigen subkutanen Hämatom auf unsere NA. Die bildgebende Diagnostik erfolgte nur mittels Sonographie (Canon Aplio a, 18 MHz Linearsonde) und die Pat wurde eine und 6 Wochen später zur klinischen und sonographischen Nachkontrolle wieder auf unsere NA einbestellt.

Ergebnisse Die erste Sonographie zeigte sowohl im Lang- als auch Kurzachsenblick eine frische Unterbrechung der Fibulakortikalis unterhalb der unbeeinträchtigten Syndesmose. Die knöchernen Konturen waren dabei jedoch nicht disloziert. Die Pat wurde mit einer Unterschenkel-Orthese, Stöcken und Thromboseprophylaxe nach Hause entlassen. Eine Woche später waren sonographisch um den Frakturspalt winzige hyperechogene Inseln sichtbar, in der farbcodierten Dopplersonographie zeigte sich eine Bruchspalthyperämie. Die Abschlusskontrolle nach 6 Wochen zeigte einen vollständigen Kortikalis-Verschluss im Frakturbereich bei noch bestehender Vertiefung der ehemaligen Frakturstelle. Das Ligamentum fibulotalare anterius zeigte sich bei dieser Untersuchung intakt. Die Pat konnte daraufhin zur Vollbelastung übergehen.

Zusammenfassung Der beschriebene Fall beschreibt das rein sonographische Management einer undislozierten Weber A-Fraktur von der Diagnosestellung bis zum Behandlungsabschluss. Durch sequenzielle Sonographie kann somit auch ohne konventionelles Röntgen eine gute Heilungsdokumentation erfolgen.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
29. August 2023

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