Z Gastroenterol 2023; 61(08): e590
DOI: 10.1055/s-0043-1772108
Abstracts | DGVS/DGAV
Kurzvorträge
Peritonealkarzinose
Freitag, 15. September 2023, 15:15–16:19, Saal C2.1

Der prädiktive Wert von Intensiv-Scores bei Patienten, die durch zytoreduktive Operation (CRS) und hypertherme intraperitoneale Chemotherapie (HIPEC) behandelt wurden

Authors

  • M. Acs

    1   Universitätsklinikum Regensburg, Viszeralchirurgie, Regensburg, Deutschland
  • H. J. Schlitt

    1   Universitätsklinikum Regensburg, Viszeralchirurgie, Regensburg, Deutschland
  • P. Hauer

    2   Universitätsklinikum Regensburg, Regensburg, Deutschland
  • J. Wimmer

    3   Universitätsklinikum Regensburg, Klinik für Anästhesiologie, Regensburg, Deutschland
  • M. Hornung

    1   Universitätsklinikum Regensburg, Viszeralchirurgie, Regensburg, Deutschland
  • J. M. Werner

    1   Universitätsklinikum Regensburg, Viszeralchirurgie, Regensburg, Deutschland
 

Einleitung Die chirurgische Behandlung von Patienten mit peritonealer Metastase/n (PSM) durch multiviszerale Resektion ist mit einer erhöhten Morbidität und Mortalität in der unmittelbaren postoperativen Phase verbunden, so dass die Intensivtherapie von entscheidender Bedeutung ist. In dieser Studie wurde untersucht, ob der Verlauf auf der Intensivstation (ICU) und die Scores einen prädiktiven Wert nicht nur für das kurzfristige, sondern auch für das langfristige Ergebnis haben.

Methodik Der Datenregister unseres Universitätskrebszentrums wurde retrospektiv untersucht. Es wurden Patienten untersucht, die sich zwischen 2008 und 2015 einer CRS und HIPEC bei PSM unterzogen. Bei der Aufnahme auf der Intensivstation wurden der SAPS II (Simplified Acute Physiology Score) und der SOFA-Score (Sequential Organ Failure Assessment) ermittelt. Während der Intensivstation und des gesamten Krankenhausaufenthalts wurden alle Komplikationen dokumentiert. Nach der Entlassung wurde eine regelmäßige protokollierte Nachsorge durchgeführt.

Ergebnisse Insgesamt wurde der Verlauf von 251 Patienten analysiert. Die durchschnittliche Peritonealkarzinose Index (PCI) betrug 14 (SD+/- 9,1). Die PCI war signifikant mit der Dauer der Intensivstation und des Krankenhausaufenthalts verbunden (p=0,002 und p=0,001). Die Sterblichkeitsrate im Krankenhaus betrug 2% und die Reoperationsrate 16,7%. Es bestand ein signifikanter Zusammenhang zwischen der Dauer des ICU-Aufenthalts und den SOFA-Scores am Tag der Operation (p≤0,001), am ersten postoperativen Tag (p≤0,001), am zweiten postoperativen Tag (p≤0,001) und am siebten postoperativen Tag (p≤0,001). Auch an diesen Tagen bestand eine Korrelation zwischen dem gesamten Krankenhausaufenthalt und dem ermittelten SOFA-Score (p=0,001, p≤0,001, p≤0,001 bzw. p=0,001). In der multivariaten Analyse waren sowohl der SOFA-Score am Tag 7 als auch der SAPS II-Score am Tag der Operation prädiktive Faktoren für das Gesamtüberleben (HR 1,261; 95% CI 1,120-1,421; p≤0,001 bzw. HR 1,042; 95% CI 1,017-1,068; p≤0,001).

Diskussion SAPS II und SOFA-Scores scheinen prädiktive Parameter sowohl für den Aufenthalt auf der Intensivstation als auch für das Gesamtüberleben zu sein



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
28. August 2023

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