Adipositas - Ursachen, Folgeerkrankungen, Therapie 2023; 17(03): 166
DOI: 10.1055/s-0043-1771643
Abstracts
Poster

Die Bedeutung des Bindungsstils für den Erfolg bariatrischer Operationen – Ein 5-Jahres-Follow-Up

M. S. Seidler
1   SRH Gesundheitshochschule Gera (dort die Bachelorarbeit als Grundlage des Beitrags geschrieben, Abschluss 2022, daher nicht im Namen der Hochschule eingereicht), Gera
,
C. Luck-Sikorski
1   SRH Gesundheitshochschule Gera (dort die Bachelorarbeit als Grundlage des Beitrags geschrieben, Abschluss 2022, daher nicht im Namen der Hochschule eingereicht), Gera
,
R. Hochrein
1   SRH Gesundheitshochschule Gera (dort die Bachelorarbeit als Grundlage des Beitrags geschrieben, Abschluss 2022, daher nicht im Namen der Hochschule eingereicht), Gera
,
S. Sänger
1   SRH Gesundheitshochschule Gera (dort die Bachelorarbeit als Grundlage des Beitrags geschrieben, Abschluss 2022, daher nicht im Namen der Hochschule eingereicht), Gera
,
T. Münz
2   Universitätsklinikum Jena, IPMPP, Jena
,
S. Schulte
2   Universitätsklinikum Jena, IPMPP, Jena
,
H. Kißler
3   Universitätsklinikum Jena, Klinik für Allgemein-, Viszeral und Gefäßchirurgie, Jena
,
C. Kloos
4   Universitätsklinikum Jena, Klinik für innere Medizin III – Diabetologie/Stoffwechselerkrankungen, Jena
,
B. Strauß
2   Universitätsklinikum Jena, IPMPP, Jena
,
K. Wick
1   SRH Gesundheitshochschule Gera (dort die Bachelorarbeit als Grundlage des Beitrags geschrieben, Abschluss 2022, daher nicht im Namen der Hochschule eingereicht), Gera
› Author Affiliations
 

Einleitung Adipositas ist eine Erkrankung, bei der es zu physischen und psychischen Komorbiditäten kommen kann. Neben konservativen Therapiemethoden kann eine bariatrische Operation in Betracht gezogen werden. Das Ziel der Follow-Up-Untersuchung ist, herauszufinden, ob der Bindungsstil den langfristigen Erfolg der Operation beeinflusst. Als Operationserfolg zählen neben dem Gewichtsverlust auch die Verbesserung von physischen und psychischen Komorbiditäten.

Methoden Dabei basieren die Ergebnisse auf einer vorangegangenen Studie. Die Stichprobe besteht aus N=30 Probanden, die im Zeitraum zwischen 2010 und 2015 bariatrisch operiert wurden. Die zugrundeliegenden Daten wurden präoperativ bis durchschnittlich 5 Jahre postoperativ zu mehreren Messzeitpunkten erhoben. Dazu wurden neben soziodemografischen, auch gewichtsbezogenen Daten und psychosoziale Belastungsfaktoren erhoben und Fragebögen zur Lebensqualität, zum Selbstwertgefühl, Depressivität, Ängstlichkeit und zur psychischen Gesamtbelastung verwendet. Postoperativ wurde zusätzlich der Bindungsstil (eingeteilt in sicher und unsicher-gebunden) erhoben.

Ergebnisse Präoperativ weist die sicher-gebundene Gruppe signifikant bessere psychosoziale, dafür aber schlechtere gewichtsbezogene Werte auf. Nach durchschnittlich 5 Jahren postoperativ weisen die sicher-gebundenen Probanden signifikant bessere psychosoziale Werte auf als die unsicher-gebundenen. Während sich die Werte der sicher-gebundenen Probanden in Bezug auf alle Variablen verbessern, trifft das bei den unsicher-gebundenen nicht für alle Bereiche zu (psychosoziale Variablen). Hinsichtlich der gewichtsbezogenen Werte konnte kein signifikanter Unterschied zwischen den Gruppen und nur in Bezug auf die zeitliche Veränderung festgestellt werden.

Schlussfolgerung Die Ergebnisse zeigen, dass die Gruppen langfristig nicht gleichermaßen von der Operation profitieren. Es erscheint daher sinnvoll, den Bindungsstil zu erheben, um die Behandlung optimal anzupassen. Dies gilt auch für die Arzt-Patient-Beziehung, die einen entscheidenden Einfluss auf den Behandlungsverlauf haben kann.



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Article published online:
06 September 2023

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