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DOI: 10.1055/s-0043-1771597
Gesundheitsrisiko und Untergewicht
Einleitung Anorexia nervosa ist mit einem erheblichen Risiko für Morbidität und Mortalität verbunden. Das Gesundheitsrisiko wird in der klinischen Praxis anhand routinemäßig erhobener Labordaten bestimmt und geschätzt. In dieser Studie wird untersucht, wie ein Maß für das Gesundheitsrisiko in Verbindung mit dem Grad des Untergewichts unter Verwendung relevanter Laborparameter entwickelt werden kann.
Methoden Anhand von routinemäßig erhobenen Laborparametern von insgesamt 4087 Patienten wurde ein Risikoscore für Anorexia nervosa auf der Basis von Elektrolyten, Blutbild, Transaminasen und LDH berechnet. Zur statistischen Vorhersage des Risikoscores wurden Gewicht-zu-Größe- und Altersreferenzwerte der WHO, des CDC (Center of Disease Control) und repräsentativer Studien an deutschen Kindern und Erwachsenen (KIGGS und NNS) herangezogen.
Ergebnisse Der aus Laborparametern berechnete Score zeigt bereits eine überzeugende Korrelation zum BMI. Unter den verwendeten Maßen von Gewicht für Größe und Alter erweist sich der Z-Score aus der CDC-Referenzpopulation als beste Schätzung mit einer Aufklärung von 34% der Varianz des durch den Labor-Score gemessenen Gesundheitsrisikos. Die Perzentile für den jeweiligen altersspezifischen Median aus dem KIGGS/NNS erklärten immer noch mehr als 31% der Varianz.
Schlussfolgerung Der von uns verwendete Score aus Routinelaborparametern scheint ein geeignetes Maß für die Bewertung des mit Untergewicht verbundenen Gesundheitsrisikos zu sein, gemessen an der Qualität des Zusammenhangs mit dem BMI. Zur Abschätzung des Gesundheitsrisikos allein auf der Grundlage von Gewicht, Größe und Alter sind z-Scores und Prozentsätze des altersspezifischen Mediangewichts im Gegensatz zu Perzentilen geeignete Parameter.
Publication History
Article published online:
06 September 2023
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Georg Thieme Verlag
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