e-Health bei Übergewicht und Adipositas – eine Chance?

Einleitung Der Anstieg von Menschen mit Adipositas ist aufgrund der psychischen und physischen Begleiterscheinungen ein weltweites Gesundheitsproblem. Aufgrund verschiedenster Barrieren von ambulanter und stationärer Psychotherapie, ist die Entwicklung und Implementierung von e-Health Interventionen ein innovativer Ansatz. Um die Nutzungsbereitschaft zu erhöhen, ist es von großer Bedeutung die Prädiktoren der Akzeptanz, sowie die Bedürfnisse der Patient(innen) bzgl. e-mental Health Angeboten zu berücksichtigen.

Methoden Es handelt sich um eine webbasierte Querschnittstudie mit 643 Patient(innen) mit Adipositas. Neben soziodemographischen/medizinischen Daten, wurde mittels einer modifizierten Version des Unified Theory of Acceptance and Use of Technology-Modells die Akzeptanz bzgl. e-mental Health Interventionen erfragt, sowie Anforderungen an solche Interventionen ermittelt.

Ergebnisse Die Akzeptanz von e-mental Health Interventionen bei Patienten mit Adipositas war moderat, wobei es signifikante Unterschiede in Abhängigkeit vom Grad der Adipositas, Alter, Geschlecht, beruflichen Status und der psychischen Verfassung der Patienten gab. Neben den UTAUT Kernprädiktoren konnten der Depressionsscore, Stress durch die ständige Erreichbarkeit via Smartphone, und das Vertrauen im Umgang mit den digitalen Medien als signifikante Prädiktoren im Hinblick auf die Akzeptanz ermittelt werden. Die Empfehlung durch Experten scheint ausschlaggebend für Akzeptanz und Nutzung von e-mental Health Angeboten zu sein. Nutzer wünschen sich ca. 25-minütige Sitzungen über vier Monate via Smartphone, das Einüben von Bewältigungskompetenzen und die Bereitstellung von Informationen z.B. zu den Themen Ernährungsberatung und Lebensqualität.

Schlussfolgerung Die Untersuchung zeigt, dass e-mental Health Interventionen für spezifische Patientengruppen einen innovativen Ansatz zur Linderung psychischer Symptome darstellen. Um solche maßgeschneiderten Interventionen mit hoher Nutzungsbereitschaft zu entwickeln, ist es wichtig die Prädiktoren der Akzeptanz, sowie individuelle Vorstellungen der Patientengruppe zu berücksichtigen.

Publication History

Article published online:
06 September 2023