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DOI: 10.1055/s-0043-1771085
Risiko für Lokalrezidiventwicklung nach parenchymsparender Laserresektion von Lungenmetastasen. Auswertung von 67 Operationen.
Hintergrund Die parenchymsparende Metastasenresektion mit dem Laser wird zunehmend zur Behandlung multipler Lungenmetastasen eingesetzt. Weitgehend unklar ist, wie lokale Tumorrezidive an der Resektionsstelle vermieden werden können.
Material und Methode Retrospektive monozentrische Analyse aller 65 parenchymsparenden Lungenmetastasenresektionen mittels Laser. Prospektiv erhobene Daten wurden durch Follow-up Abfragen ergänzt. Ziel der Studie war die Ermittlung von Prognosefaktoren und Risikofaktoren für lokale Tumorrezidive in der Lunge.
Ergebnis Im Zeitraum (1/2017-12/2021) wurden 49 Patienten (m 59,2%,) im medianen Alter von 62,3 Jahren mittels Laserenukleation kurativ mit einer perioperativen Letalität von 0% operiert. Histologie: kolorektales Karzinom 13 (26,5%), Nierenzellkarzinom 10 (20,4%), Sarkom 11 (22,5%), andere epitheliale Tumoren 16 (32%). Die Metastasen waren metachron (81,6%) und im Mittel 13,1 mm (95% CI 11,15 – 15,3). Es wurden median 7 (1-42) Herde entfernt und median 3 (1-27) Metastasen histologisch bestätigt. Eine Lymphadenektomie wurde in 92,3% durchgeführt (63% radikal, 27,7% sampling). Ein Lymphknotenbefall fand sich bei 10 Eingriffen und 8 (16,3%) der Patienten. Die Resektion war R0 in 85,7% mit einem mittleren Sicherheitsabstand von 2,1 mm (95% CI 1,31 – 3,02). Morphologisch fand sich eine glatte Metastasenoberfläche in 67,4%, interstitielle Ausbreitung bei 51%, L1 bei 22,4% und STAS bei 59,2% der jeweils größten Metastase. Nach einem medianen Follow-up von 22,2 Mo. (1 – 56,8) fanden sich 11 (22,4%) Tumorrezidive, 9 (18,4%) Rezidive in der Lunge und davon 4 (8,2%) Lokalrezidive (3x RektumCa, 1x TonsillenCa).
Eine negative Korrelation fand sich für den Sicherheitsabstand und die Lokalrezidivrate (p=0,79), die statistisch nicht signifikant war. Die 3-Jahres Überlebensrate war 81%, das mediane Überleben wurde nicht erreicht. In der univarianten Analyse waren die R1-Resektion (p=0,001), STAS (p=0,05) und Lymphangische Ausbreitung (p=0,003) signifikante Prognosefaktoren. V1 war ein signifikanter Risikofaktor für Tumorrezidive und STAS ein signifikanter Risikofaktor für pulmonale Rezidive (p=0,035).
Schlussfolgerung Die pulmonale Lasermetastasektomie ist bei multiplen Herden eine sichere Behandlung mit guter Prognose und geht bei geringen Sicherheitsabständen mit einer niedrigen Rate an lokalen intrapulmonalen Rezidiven einher. Aber auch bei Laserresektionen hat die R1-Resektion einen negativen prognostischen Einfluss und STAS geht mit einem höheren Risiko für intrapulmonale Tumorrezidive einher.
Publication History
Article published online:
21 August 2023
© 2023. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag
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