Zentralbl Chir 2023; 148(S 01): S75
DOI: 10.1055/s-0043-1771057
Abstracts
Struktur und Prozesse in der Thoraxchirurgie

Einfluss der Implementierung eines ERAS-Programms in der Thoraxchirurgie

K Nikolova
1   Klinikum Westfalen – Klinik am Park, Klinik für Thoraxchirurgie, Lünen, Deutschland
,
E Al Masri
1   Klinikum Westfalen – Klinik am Park, Klinik für Thoraxchirurgie, Lünen, Deutschland
,
U Cenal
1   Klinikum Westfalen – Klinik am Park, Klinik für Thoraxchirurgie, Lünen, Deutschland
,
A-C Bluck
1   Klinikum Westfalen – Klinik am Park, Klinik für Thoraxchirurgie, Lünen, Deutschland
,
N Schröder
1   Klinikum Westfalen – Klinik am Park, Klinik für Thoraxchirurgie, Lünen, Deutschland
,
B Thiel
1   Klinikum Westfalen – Klinik am Park, Klinik für Thoraxchirurgie, Lünen, Deutschland
,
B Redwan
1   Klinikum Westfalen – Klinik am Park, Klinik für Thoraxchirurgie, Lünen, Deutschland
,
V Kösek
1   Klinikum Westfalen – Klinik am Park, Klinik für Thoraxchirurgie, Lünen, Deutschland
› Institutsangaben
 

Hintergrund In der Thoraxchirurgie kann eine Implementierung von ERAS (Enhanced Recovery After Surgery) zur Verbesserung der Versorgungsqualität der Patienten führen. Das Ziel von ERAS ist es, durch eine Kombination von evidenzbasierten Interventionen vor, während und nach der Operation die körperlichen und psychologischen Belastungen des chirurgischen Eingriffs zu reduzieren, das Risiko von Komplikationen zu verringern und die Rekonvalenzenz zu beschleunigen.

Material und Methode Alle Patienten, die von Januar bis Ende Februar 2023 in unserer Klinik operiert wurden, wurden ins ERAS-Protokoll eingeschlossen. Die perioperativen Ergebnisse wurden mit den Patienten aus dem Zeitraum Januar – Februar 2022 verglichen.

Ergebnis Eine Gesamtzahl von n=73 Patienten wurden zwischen Januar und Februar 2023 operiert (ERAS-Gruppe). Hierbei wurden n=14 Thorakotomien und n=59 uniportale Thorakoskopien (uVATS) durchgeführt. Die Eingriffe umfassten n=19 anatomische Resektionen, n=15 atypische Keilresektionen, n=17 Empyemausräumungen, n=13 Ergussevakuationen und n=9 Bullaresektionen und LVRS. Als Vergleich wurden alle operierten Patienten im Januar und Februar 2022 (Non-ERAS Gruppe) in die Analyse eingeschlossen. Es wurden insgesamt n=71 in diesem Zeitraum operiert. Hierbei wurden 18 Thorakotomien und 53 uVATS vorgenommen. Die Operationen waren n=19 anatomische Resektionen, n=14 Empyemausräumungen, n=14 atypische Keilresektionen, n=17 Ergussevakuationen und n=7 Bullaresektionen und LVRS. In der ERAS-Gruppe wurden 24 Charr. Thoraxdrainagen eingelegt und ein Sog von -8 cm H2O appliziert. Im Vergleich dazu wurden in der Non-ERAS Gruppe 28 Charr. Thoraxdrainagen mit einem Boa_Image_Frame-Sog von -10 cm H2O eingelegt. Hierbei zeigte sich eine signifikant kürzere Drainagetherapie-Dauer (Tage) (5 ERAS vs. 8,3 Non-ERAS, p=0,0001) und signifikant kürzere Krankenhausliegedauer (Tage) (7,9 ERAS vs. 10,7 Non-ERAS, p=0.0012). Die Patientenzufriedenheit in der ERAS-Gruppe war insgesamt höher.

Schlussfolgerung Durch die Umsetzung eines ERAS-Protokolls können Patienten, die eine thoraxchirurgische Operation erhalten, schnellere Erholungszeiten, weniger Komplikationen und insgesamt verbesserte Ergebnisse erfahren.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
21. August 2023

© 2023. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany